2017 #8 Von der Vecht zum Hollandschen Diep

Nach unseren Tagen auf dem Ijsselmeer lassen wir uns etwas Zeit, um von der Vecht aus zum Hollandschen Diep zu fahren. Das Wetter bleibt instabil. Der angesagte Sturm hält sein Versprechen.

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auf der Vecht bei Weesp

Wir warten am renovierten Passantensteg in Breukelen 2 Tage ab, bis sich die Situation verbessert und wir ohne Risiko weiterfahren können.

Auf der Vecht sind wir zum zweiten Mal (siehe 2015).

2017 Vecht > Diep
Tracking Vesselfinder

Muiden > Loenen : 3,6h / 23 km
Loenen > Breukelen  > Maarssen : 1h / 8 km
Maarssen > Schoonhoven : 5,1h / 36 km (Strömung auf dem Lek 1 – 2 km/h)
Schoonhoven > Streefkerk : 1,1h / 8 km
Streefkerk > Dordrecht : 2,2h / 19km (Strömung auf dem Lek : + 2km/h ; Nord : – 3km ; Oude Maas : – 3km/h)
Dordrecht > Strijensas :  1,8h / 15km

 

Die Fahrt auf dem Lek gefällt uns trotz starkem Regen gut. Es ist unsere erste Reise auf diesem Fluss.

Der Fluss ist hier schon sehr breit. Der Frachtverkehr ist nicht so stark wie auf dem Rhein und die Strömung ist mässig.

Vorsicht ist allerdings geboten, wenn man in den Noord in Richtung Dordrecht abbiegt. Hier kreuzen sich Frachter, Fähren, Schubschiffe auf dem Weg von und nach Rotterdam.

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Schoonhoven

 

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Streefkerk

In Dordrecht machen wir bei sommerlichen Temperaturen im „Neuen Hafen“ fest.  Die Einfahrt ist nur alle halbe Stunde  während 10 Minuten möglich. Wir kommen genau zur rechten Zeit, um 10h30 an. Nachdem wir uns über VHF Kanal 74 gemeldet haben, wird die Brücke zur Einfahrt geöffnet.

Wir profitieren vom schönen Wetter, um  einen ausgiebigen Stadtrundgang zu machen: an den vielen Häfen  und dem Ufer von Oude Maas und Merwede entlang, über den Wochenmarkt. Der richtige Ort und Moment, um Matjes Filets zu kaufen…

 

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Dordrecht

Von Dordrecht aus führt uns unsere Fahrt am nächsten Tag   in den Yachthafen von Strijensas. Dort bleiben wir 2 Tage und profitieren von der Umgebung. Hier am Nordufer des Hollandschen Diep findet man  reinste Natur, am Südufer die grossen niederländischen Raffinerien.

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Hollandsch Diep

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2017 #6 Auf dem IJsselmeer

 

Nach unserer Erfahrung auf dem Tjeukemeer (starker Wind und folglich sehr unruhiges Wasser / Beaufort 5-6), warten wir in Stavoren 2 Tage ab, bis sich das IJsselmeer beruhigt.

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IJsselmeer bei Stavoren

Der Wetterdienst verspricht eine Verbesserung für die nächsten 3 – 4 Tage. So beschliessen wir, unser Boot in den „Buitenhafen“ (Aussenhafen) zu verlegen, um am nächsten Morgen früh starten zu können.  Wir nehmen die Seeschleuse  gegen 13h mit einer anderen Motoryacht, welche zur Überfahrt ansetzt. Nach einer kurzen Diskussion mit der anderen Crew, entscheiden wir uns kurzfristig unseren Plan zu ändern und ihnen zu folgen … Zunächst  bleiben wir im betonnten Fahrwasser.  Sobald wir ihn verlassen, nehmen wir Kurs nach Süden (180°).

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Ausfahrt Seeschleuse Stavoren

Der Wind weht mit 2-3 Beaufort aus Norden,  die Sonne scheint,… also die besten Bedingungen für unsere „Jungfern(über)fahrt“.

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Nach fast 3 Stunden kommen wir in Enkhuizen an. Der Anblick der Stadt vom Wasser aus ist wunderbar.

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Enkhuizen

Wenn man durch Enkhuizen spaziert, kann man sich den früheren Reichtum dieser Handelsstädte  gut vorstellen. Die Stadt gefällt uns sehr gut. Ein Rundgang lohnt sich auf jeden Fall. Am nächsten Morgen spazieren wir ein zweites Mal durch die Gassen, bevor wir in Richtung Hoorn aufbrechen.

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Zunächst gilt es aber über das „Naviduct“ (Doppelschleuse für Sportboote) ins Markermeer einzufahren. Anschliessend führt die Fahrt nach Hoorn  uns an der Küste vorbei. Zunächst in Richtung Leuchtturm, dann zur Sportboje FL5, dann nehmen wir direkt Kurs auf den Hafen (296°).

Auch hier ist die Einfahrt beeindruckend.

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Wir machen im alten Stadthafen fest, „the place to be“.

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Hoorn oder Enkhuizen? Welche ist wohl die schönere Stadt. Beide haben uns sehr gefallen, jede auf ihre Art.

Am nächsten Morgen brechen wir nach Edam auf. Die Sicht hat sich verschlechtert. Wir wählen den direkten Weg in gerader Linie (175°). Was sich schnell als Fehler rausstellt. In diesem Teil des Ijsselmeer’s gibt es sehr viel Seegras, welches uns schnell die Schraube blockiert. Mehrmals fällt die Geschwindigkeit stark ab und wir versuchen sie mit Vorwärts/Rückwärtsfahren wieder frei zu bekommen. Was auch teilweise gelingt. So erreichen wir den kleinen Kanal in Edam und machen vor der Seeschleuse am Kai fest.

Eine Schraubeninspektion steht jetzt auf dem Programm trotz schlechter Wasserqualität. Sie erweist sich als notwendig. Nach mehrmaligem Tauchen ist die Schraube und die Welle wieder sauber.

2017 Tour 1-126

Nach dieser Erfahrung entscheiden wir uns zunächst über die Kanäle weiter in Richtung Amsterdam zu fahren. Als wir am nächsten Tag aufbrechen, endet unser Versuch nach der ersten Schleuse. Der Brückenwärter informiert uns, dass eine Eisenbahnbrücke wegen Bauarbeiten, das ganze Wochenende nicht geöffnet wird. Bei strömendem Regen  und wegen der Sturmwarnung für die folgenden Tage entschliessen wir uns direkt nach Muiden aufzubrechen, um das IJsselmeer zu verlassen.

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Trotz wechselhaftem Wetter sind die Bedingungen korrekt. Wir fahren recht weit hinaus, um das Seegras zu vermeiden. Anschließend geht es um die Insel Marken in Richtung Süden. An den sehr touristischen Häfen Volendam  und Monnickendam, die wir mit dem Rad kurz besucht haben, fahren wir vorbei. Wir nehmen Kurs auf die betonnten Fahrrinnen und legen nach fast 4 Stunden im „Königlichen Bootshafen“ an.  Nach der Anmeldung wird vom Hafenmeister, die französische Flagge gehisst.

2017 Tour 1-131

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AIS Tracking by Vesselfinder

Stavoren > Enkhuizen : 2,8h / 22km
Enkhuizen > Hoorn : 2,6h / 24km
Hoorn > Edam : 1,9h / 15km
Edam > Muiden : 3,7h / 29km