Von Mai bis Juni haben wir die Maas, Sambre, Oise, Seine und Yonne befahren. Insgesamt 1000km.
Nach einer längeren „Sommerpause“ im Juli melden wir uns wieder zurück. Der Plan ist, über die Oise und den Canal du Nord in Richtung Zeeland zu fahren. Am letzten Juliwochenende gehen wir wieder aufs Boot. Wir finden es unversehrt vor. Nur der Regen hat ein paar Spuren hinterlassen, die aber schnell weggewischt sind.
Jetzt, Anfang August, ist das Wetter sehr wechselhaft. Wir starten von Cergy am 1. August und haben vor, in zwei Etappen zunächst nach Compiègne zu fahren.
Der Wetterbericht lässt für die nächsten Tage nicht viel Hoffnung. Vor allem der starke Wind beschäftigt uns.
Wie schon erwähnt sind gute (und sichere) Anlegestellen auf der Strecke selten. Zunächst sehen wir vor, auf halber Strecke im Oberwasser einer der sieben Schleusen zu übernachten. Dort müssten wir dann nach den Vorhersagen wohl 2 Tage ausharren. Obendrein ohne Landzugang (zumindest bei den infrage kommenden Schleusen auf halber Strecke). 93 km liegen zwischen Cergy und Compiègne.
Als wir gegen 18h30 an einem möglichen Übernachtungplatz ankommen, befragen wir den Schleusenwärter, ob es „machbar“ wäre bis Compiègne? Er ist sehr freundlich, und rät uns, es wegen des angesagten Sturms zu versuchen. Er verspricht, seinen Kollegen an der Schleuse „Venette“ anzurufen, um unsere Ankunft gegen 20h anzukündigen. Die letzten Schleusungen auf der Oise sind bis 20h möglich,… (Ausfahrt vor 20h30).
Also versuchen wir es! Nach fast 12h Fahrt wollen wir erschöpft aber zufrieden in Compiègne festmachen. Jedoch gilt es zunächst, einen Platz zu finden. Denn die bekannte Kai-Mauer ist voll! Wir sind nicht das einzige Schiff, das hier die nächsten Tage ausharren will.
Ein Australier winkt uns heran. Also „Doppelpack“! Was am Kai gar nicht so schlecht ist. So liegen wir trotz Wind und Wetter ruhig und sicher.
Am 3. August legt sich der Wind etwas, es bleibt aber sehr diesig und regnerisch. Kein Wetter für den Canal du Nord.
Bevor es losgeht, fahren wir noch ans andere Ufer zum Tanken. Als wir fertig sind und flussaufwärts losfahren, startet ein zweites Schiff in die gleiche Richtung. In der ersten Schleuse haben wir Gelegenheit kurz über unsere Pläne zu reden. Canal du Nord? Bei dem Wetter ? Nee! „Wir machen es gemütlich über die Sambre …“
10 Sekunden später haben wir unsere Meinung geändert. „Der Weg ist das Ziel“ . Also zurück zur Sambre. Nach der Schleuse „Belle Rive“ biegen wir in den Canal St. Quentin ein. Dieser kreuzt nach der Schleuse Tergnier n°32 in den Canal de la Sambre à l’Oise . Auf dem wir dann weiter in Richtung Osten fahren. Aber dazu mehr im nächsten Beitrag. Zunächst heisst es aber in Chauny zu übernachten. Dann geht es weiter zur Sambre.