2019 #7 Spaziergang in Willemstad

Gerne halten wir in Willemstad. Unser Freund Aad hat uns so oft von dieser Stadt an der Kreuzung von Volkerak und Hollands Diep erzählt. Die Lage gab der Stadt  schon früh eine große strategische Bedeutung. Im heutigen Europa ist sie eher eine sehenswerte Stadt an einer wichtigen Handelsstraße.

Bei der Ankunft (mit dem Boot) erhält man vom freundlichen Havenmeister einen Plan der Festung mit einem Vorschlag für einen Rundgang. Die Zeit sollte man sich nehmen zu einem Spaziergang durch die Stadt und um die Festung bevor es weiter geht nach Zeeland, Rotterdam oder zur Maas. Am Innenhafen gibt es außerdem einen gutsortierten Bootsshop.

 

2019 #5 Über das Hollandsch Diep

Nachdem wir abends die Karte  studiert haben, starten wir am nächsten Morgen gegen 9h in Drimmeln. Aber zunächst  lassen wir noch den Tank auffüllen. Dies senkt den Schwerpunkt, was bei schlechten Fahrbedingungen hilfreich ist und verkleinert das Risiko, dass der Tankinhalt zu stark aufgewirbelt wird…. und dadurch den Dieselfilter verstopft.

Für die Überfahrt nach Willemstad rechnen wir etwa 3h bis 3h30. Die Bedingungen sind nicht ideal: es ist kalt, es regnet, die Sicht ist etwas beschränkt, aber noch ausreichend (mindestens 6 km). Nur der geringe Wind (2 – 3 bft) ist von Vorteil.

Nach einer Stunde erreichen wir die Mündung von Amer (= Maas) und Merwerde ( = Waal). Die beiden Brücken für Zug und Auto sind in Sicht. Ab jetzt gilt es, aufmerksam den Frachtverkehr im Auge zu behalten und auf den Sprechfunk zu achten. Wir entscheiden uns, zunächst auf der Nordseite zu bleiben und orientieren uns an den roten Bojen und nehmen Kurs auf die für „Sport“ reservierte nördliche Brückendurchfahrt.

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Kurz vor der Kreuzung mit dem Dordtse Kil werden wir über VHF10 von einem Frachter angerufen. Von der Amer kommend, möchte er nach Rotterdam. Wir bestätigen unsere Fahrt zu verlangsamen, lassen ihn überholen, um in den Dordtse Kil einbiegen zu können.  Als er an uns vorbei ist, bedankt er sich und empfiehlt uns die in Richtung Volkerak fahrenden und von Norden kommenden zwei Containerschiffe abzuwarten.

Gesagt, getan! Wir warten auch diese beiden ab, und orientieren uns nun an der für Sportboote vorgesehenen nördlichen Nebenfahrrinne der durch rot und grün markierten Hauptfahrrinne.  Indem wir uns an den „Recreatie“-Bojen orientieren (rot-weiß) setzen wir unsere Fahrt fort. Da Willemstad am Südufer liegt, gilt es irgendwann, die Hauptfahrrinne zu kreuzen, um so, anschliessend sicher in der südlich gelegenen grün-grünweißen Nebenfahrrinne zum Hafen zugelangen.

Wärend wir Ausschau halten, um einen günstigen Moment abzuwarten, kommt ein Polizeiboot mit hoher Geschwindigkeit in der Hauptfahrrinne entgegen. Trotz einer Entfernung von mindestens 500m bringt es unser Boot kräftig ins Rollen. Obwohl wir alle Türen und Schubladen gesichert haben, fliegt alles was nicht „niet und nagelfest“ ist im Boot herum.  Nach einem guten Schub  Adrenalin und Kurskorrektur bringen wir das Boot wieder unter Kontrolle.

Der Verkehr ist sehr drückend. Wir müssen 6 Frachter abwarten bis wir zum Kreuzen ansetzen. Es gilt vor allem die von hinten ankommenden Boote im Auge zu behalten. Normalerweise fahren wir mit 9km/h (SOG).  Jetzt muss es schneller gehen. Also geben wir Gas, um uns schnellstmöglich die Hauptfahrrinne  verlassen zu können.

Beim Kreuzen ist extreme Vorsicht geboten!

Als wir die südliche Nebenfahrrinne erreichen, atmen wir auf. Der wunderschöne Anblick von Willemstad läßt einen schnell den Stress vergessen.

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Zum Schluss noch ein paar praktische Hinweise:

Sicherheit „first“!!!

  • Eindeutige Fahrmanöver
  • Radarspiegel setzen // Navigationslichter an
  • Falls vorhanden AIS im Auge halten
  • Schwimmwesten bereitlegen oder (besser noch) anlegen
  • Funk aufmerksam verfolgen und falls notwenig mit Frachtern (oder RWS oder Polizei Verbindung aufnehmen (idealerweise 2 Kanäle abhören: VHF 10 und die Blockkanäle 7 und 71)
  • Fernglas ständig benutzen (vorne und noch mehr hinten)
  • Alle beweglichen Gegenstände wegpacken, Schränke, Tisch und Schubladen verrNach einem guten Schub Adreiegeln
  • Vor der Abfahrt Motorraum überprüfen : Wasserfilter, Keilriemen, …

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2017 #8 Von der Vecht zum Hollandschen Diep

Nach unseren Tagen auf dem Ijsselmeer lassen wir uns etwas Zeit, um von der Vecht aus zum Hollandschen Diep zu fahren. Das Wetter bleibt instabil. Der angesagte Sturm hält sein Versprechen.

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auf der Vecht bei Weesp

Wir warten am renovierten Passantensteg in Breukelen 2 Tage ab, bis sich die Situation verbessert und wir ohne Risiko weiterfahren können.

Auf der Vecht sind wir zum zweiten Mal (siehe 2015).

2017 Vecht > Diep
Tracking Vesselfinder

Muiden > Loenen : 3,6h / 23 km
Loenen > Breukelen  > Maarssen : 1h / 8 km
Maarssen > Schoonhoven : 5,1h / 36 km (Strömung auf dem Lek 1 – 2 km/h)
Schoonhoven > Streefkerk : 1,1h / 8 km
Streefkerk > Dordrecht : 2,2h / 19km (Strömung auf dem Lek : + 2km/h ; Nord : – 3km ; Oude Maas : – 3km/h)
Dordrecht > Strijensas :  1,8h / 15km

 

Die Fahrt auf dem Lek gefällt uns trotz starkem Regen gut. Es ist unsere erste Reise auf diesem Fluss.

Der Fluss ist hier schon sehr breit. Der Frachtverkehr ist nicht so stark wie auf dem Rhein und die Strömung ist mässig.

Vorsicht ist allerdings geboten, wenn man in den Noord in Richtung Dordrecht abbiegt. Hier kreuzen sich Frachter, Fähren, Schubschiffe auf dem Weg von und nach Rotterdam.

2017 Tour 1-135
Schoonhoven

 

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Streefkerk

In Dordrecht machen wir bei sommerlichen Temperaturen im „Neuen Hafen“ fest.  Die Einfahrt ist nur alle halbe Stunde  während 10 Minuten möglich. Wir kommen genau zur rechten Zeit, um 10h30 an. Nachdem wir uns über VHF Kanal 74 gemeldet haben, wird die Brücke zur Einfahrt geöffnet.

Wir profitieren vom schönen Wetter, um  einen ausgiebigen Stadtrundgang zu machen: an den vielen Häfen  und dem Ufer von Oude Maas und Merwede entlang, über den Wochenmarkt. Der richtige Ort und Moment, um Matjes Filets zu kaufen…

 

2017 Tour 1-140
Dordrecht

Von Dordrecht aus führt uns unsere Fahrt am nächsten Tag   in den Yachthafen von Strijensas. Dort bleiben wir 2 Tage und profitieren von der Umgebung. Hier am Nordufer des Hollandschen Diep findet man  reinste Natur, am Südufer die grossen niederländischen Raffinerien.

2017 Tour 1-146
Hollandsch Diep

2017 Tour 1-1502017 Tour 1-151