2024 #3 Auf los geht’s los

Maasbracht – Vianen

Unser Boot kam am 18. April ins Wasser.

Als wir am 23. ankommen, finden wir es am Kran-Steg. Dort soll es auch bis zur geplanten Abfahrt am Freitag bleiben. Wir werden die 3 Tage zum Bunkern und für eine Testfahrt nutzen. Denn die muss sein, wie uns unsere Erfahrung 2022 gelehrt hat!

Wir fahren Richtung Thorn. In der Saison ist dort am Anleger, kaum Platz zu finden. Jetzt im April, bei frostigen Temperaturen, sieht das schon anders aus. Wir sind alleine hier. Wir profitieren davon und machen einen kleinen Stadtrundgang durch die schönen Gassen.

Am 26. geht es dann los, zunächst über den Zuid-Willemsvaart in Richtung Nord-Westen. Unsere erste Etappe soll Verghel sein. Es wird eine lange Tagesetappe. Wir kommen dort 9 Stunden später an.

Wir haben bisher noch nicht in dieser Stadt gehalten. Schon mehrmals hat man uns empfohlen, dort eine Etappe einzulegen. Der Halt lohnt sich! Der kleine Club-Hafen ist gut ausgestattet und liegt ganz in der Nähe der „NordKade“. In alten Industrieanlagen ist dort ein sehenswertes Einkaufs- und Kulturzentrum entstanden.

Der nächste Tag führt uns nach s’Hertogenbosch. Für Sonntag ist Wind angesagt. Daher entschliessen wir uns, in dieser schönen Stadt eine kleine Pause einzulegen. 2019 waren wir zum letzten Mal dort.

Als wir ankommen, finden wir zunächst keinen freien Liegeplatz. Der Hafenmeister weist uns an, im „Doppelpack“ anzulegen. Der grosse Andrang erklärt sich sogleich.

Dieses Mal fällt unser Besuch auf den „Koniginendag“ (oh Entschuldigung, man muss ja jetzt „Konigsdag“ sagen.) Scheinbar haben sich die Niederländer, mit denen wir ins Gespräch kommen, immer noch nicht an die Veränderung im Königshaus gewöhnt. Es ist Samstag. Die Geschäfte sind geschlossen. Der Tag gilt dem Feiern. Überall begegnen uns „orangefarbene“ T-Sirts, Hüte, Brillen und sonstig verkleidete Gestalten. Musik ist an jeder Strassenecke zu hören.

Nach 2 Nächten verlassen wir die Stadt und fahren weiter in Richtung Waal. Als wir in Woudrichem ankommen, entscheiden wir uns dort zu übernachten und die Überfahrt am nächsten Morgen anzugehen.

Wir hoffen im historischen Hafen festmachen zu können und haben Glück. Hier ist es noch ruhig.

Natürlich führt uns ein Spaziergang zum Waal. Es ist erstaunlich wenig Verkehr an diesem Nachmittag. Als wir dann kurz vor Sonnenuntergang wieder ans Ufer gehen, erleben wir eine lustige Szene. Man hat den Eindruck, dass ein kleines Ruderboot mit einem Frachter um die Wette gegen die Strömung ankämpft.

Auch für unsere Überfahrt am nächsten Morgen haben wir Glück. Nur zwei Frachter und eine Fähre begegnen uns, während der 20 minütigen Fahrt. Wir legen im Aussenhafen am Merwede-Kanal an.

Unser Plan ist es am nächsten Morgen, zunächst die Stadt Gorinchem zu umfahren, und dann von der Linge her in den Lingehafen zu fahren. Die Durchfahrthöhe der ersten Brücke wird mit 3,60m angegeben. Wenn das stimmt, würde es für uns bei gelegtem Mast gerade reichen.

Somit versuchen wir es. Zunächst bringen wir am Bug unsere Messlatte an. Diese erweist sich bei Frankreich-Reisen nicht nur als hilfreich sondern absolut notwenig (die allgemeinen Durchfahrthöhen liegen dort bei 3,70m, oft aber auch weniger, z.B. im Ardennen-Kanal).

Wir fahren langsam ran, aber der Wasserstand ist einfach zu hoch! Unsere Latte berührt die Brücke. Also „Marche arrière“ heisst es!!!

Und jetzt ? Entweder einen Abstecher zur Linge oder direkt nach Vianen? Dort sind wir für die nächsten Tage verabredet mit „BALU“ und seiner Besatzung. Bis nach Vianen sind es noch 3 – 4 Stunden. Auf dem Merwede-Kanal gibt es einige bewegliche Brücken und eine Eisenbahnbrücke. Je nach Verkehr kann es schon länger dauern.

Wir haben Glück und kommen kurz vor Öffnung der Eisenbahnbrücke dort an und haben nur 10 Minuten Wartezeit.

So erreichen wir den Passantenhafen in Vianen zur Mittagszeit. Der Hafen ist fast leer. Neue zusätzliche Stege wurden installiert. Als Etappe liegt der Hafen sehr günstig. In nur 100 m Entfernung findet man die üblichen Supermärkte „Albert Hijn“ und „Jumbo“.


Zusammenfassung:

Anfahrt: 26. April

Maas, Zuidwillemvaart, Afgedamde Maas, Waal, Merwede-Kanal

Maasbracht > Veghel : 9h, 62km
Veghel > s’Hertogenbosch : 6h, 33km
s’Hertogenbosch > Woudrichem: 4,5h, 30km
Woudrichel > Gorinchem : 3 km, 20′
Gorinchem > Vianen : 3,5h, 23km

2022 #8 In Richtung Friesland

An der IJssel liegen sieben ehemalige Hansestädte: Doesburg, Zutphen, Deventer, Hattem, Zwolle, Hasselt und Kampen.

Zu den Städten Zupthen und Zwolle sind wir von Deventer aus mit dem Zug gefahren. Hasselt haben wir mit dem Fahrrad von Zwartsluis aus erreicht. Auffallend ist immer wieder das „Unberührte“ und Entspannte dieser niederländischen Städte. Die Hanse spielt natürlich keine Bedeutung mehr, dagegen floriert heute der Tourismus. Die Zeiten des intensiven Seehandels der Hanse sind lange vergessen. Geblieben sind animierte Gassen, wunderschöne Fassaden mit schmucken Giebeln und lebhafte Plätze. Eine Reise hierhin lohnt immer. Es ist schwierig zu sagen, welche Stadt besonders hervorzuheben ist. Uns gefallen am besten: Zwolle, Zutphen und Hattem, jede auf ihre Art. In Zwolle hat sich auch unser Besuch im Fundatie-Museum gelohnt, weil wir die Ausstellung von Rob Scholte sehen konnten, einem Künstler, den wir nicht kannten und dessen Werk wir sehr eigen und beeindruckend fanden.

Zwolle

Von der IJssel nach Friesland // Hanse-Städte *)

Am 10. Juni um 8h15 verlassen wir nach einer Woche Deventer mit der Hoffnung, dass unser Diesel-Problem behoben ist. Natürlich sind wir etwas aufgeregt, als wir den Motor wieder starten. Wird er „stottern“? oder schnell die gewohne Leerlaufdrehzahl annehmen?

Deventer Yachthafen

Bevor wir den Hafen verlassen, drehen wir zur Sicherheit noch 3 Runden im Hafen. Alles scheint „normal“. Also los!

Nach einer Stunde Fahrt sind wir zuversichtlich. Der Motor läuft wieder sehr ruhig, die Drehzahl bleibt stabil,…. wir atmen auf. Wie vereinbart halten wir unseren Mechaniker an den nächsten 4 Tagen auf dem Laufenden.

Um 11h machen wir in der IJsseldelta-Marina von Hattem fest.

Auch wenn wir die kleine Stadt schon von unserer letzten Reise kennen, freuen wir uns schon auf einen erneuten Rundgang. Die Stadt liegt direkt beim Hafen, ein Supermarkt ist zu Fuss leicht zu erreichen, sowie die Bushaltestelle , praktisch gelegen für eine Fahrt nach Zwolle.

Auf dem Schiff zurück, spricht uns unser Bootsnachbar „Eisvogel“ an. Der Kapitän entpuppt sich sowohl als Leser unseres VAGABOND-Blogs als auch als eifriger Reisetagebuch Autor. Sein Blog bietet interessante Informationen über Liegeplätze und weist auf Besonderheiten hin, denen die Eisvogel-Crew auf ihren Reisen begegnet ist. Bei einem interessanten Gespräch tauschen wir unsere Reiseerlebnisse aus.

Am nächsten Tag geht es weiter nach Zwartsluis zum Passantenhafen, wo wir nach 2h30 ankommen. Der Hafen ist schon recht voll. Oder sollte man besser sagen „noch voll“. Denn nachdem wir einen Platz gefunden haben, leert sich zunächst der Steg etwas, um sich gegen 16h wieder zu füllen.

Zwartsluis

Ganz in der Nähe des Hafens liegt ein sehr gutes Wassersportgeschäft. Aber bevor wir dahin gehen, machen wir noch mit dem Rad einen kleinen Abstecher nach Hasselt, zur letzten auf dem Programm stehenden Hansestadt an der IJssel. (Nach Kampen werden wir nicht fahren.) Für Interessierte, sei noch auf die schönen Hansestädte Elburg und Harderwijk an den Randmeeren hingewiesen. Diese haben wir 2019 besucht.

Hasselt

Für uns ist es nicht nur die „letzte“ Hansestadt an der IJssel. Wir finden sie auch am wenigsten interessant. Sicherlich bietet die Stadt schöne Grachten und auch einige gut erhaltene Häuser. Irgendetwas fehlt,… vielleicht das lebhafte Ambiente.

Die IJssel und die Provinz „OberIJssel“ haben wir jetzt hinter uns. Morgen geht es in Richtung Friesland, auch Flevoland werden wir für ein paar Stunden streifen.

Zusammenfassung:

  • Deventer > Hattem : 8h15 – 11h00 / 24km / 3,7Mh
  • Hattem > Zwartsluis : 8h30 – 11h00 / 22km / 2,7Mh
  • Zwartsluis > Vollenhove : 10h00 – 11h30 / 15km / 1,8Mh

2017 #3 Auf der Ijssel nach Zwolle

Diese Etappe soll uns auf der Ijssel von Giesbeek nach Zwolle führen.

Nach der Waal-Strecke bleiben wir zwei Tage im Hafen von Giesbeek. Im Rhederlaag gibt es mehrere grosszügige Häfen, die alle Serviceleistungen bieten. Wir entscheiden uns für den „MV Giesbeek, der auch über ein Restaurant verfügt. Wir nutzen die Gelegenheit, um dort Treibstoff zu tanken.

2017 Tour 1-33

Vom Hafen aus ist die Stadt Doesburg mit dem Fahrrad in 30 Minuten leicht zu erreichen. Bei sonnigem Wetter macht uns das Radeln trotz des Windes Spass.

2017 Tour 1-16

Auch hier lohnt sich der Ausflug. Wir nutzen die Gelegenheit auch den Passantenhafen aufzusuchen.  Er ist noch recht leer. Drei Boote machen heute hier fest.

2017 Tour 1-23

Am nächsten Tag brechen wir auf nach Zutphen. Das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite.

2017 Tour 1-21

Die Strecke auf der Ijssel führt  durch eine liebliche Landschaft. Jedoch ist auf dem sehr kurvenreichen und recht stark befahrenen Fluss  ständige Vorsicht geboten.  AIS ermöglicht es uns, frühzeitig sich nähernde Schiffe wahrzunehmen. In bestimmten Situationen werden wir direkt von Berufsfahrern angesprochen, um Gefahrensituationen zu vermeiden.

Nach 30 km und 2,5 Stunden Fahrzeit nähern wir uns der Stadt Zutphen und ihrem in der Vispoortgracht gelegenen Hafen, direkt am Stadtzentrum.

2017 Tour 1-20

Wie wir aus der Literatur und von Freunden wissen, ist  bei der Hafeneinfahrt Vorsicht geboten. Wir sind also vorgewarnt und  fahren zunächst an der Hafeneinfahrt vorbei und drehen unser Boot flussabwärts, um dann in Bergfahrt, gegen den Strom, in den Hafen einzufahren. Die Einfahrt erinnert an den Hafen von Neumagen-Drohn an der Mosel.

Außerdem empfiehlt es sich, abzuwarten bis sich das Wasser im Fluss beruhigt hat nach eventuellem Vorbeifahren eines Schiffes.

Dort wird uns sofort ein Liegeplatz für Boote über 10m angeboten. Der Platz auf der Nordseite ist gut und ruhig, liegt aber morgens und abends im Schatten, was bei den aktuellen Temperaturen zu bedauern ist.

2017 Tour 1-18

Das Ambiente im Hafen ist sehr angenehm. Der Hafenmeister ist den ganzen Tag von 9 bis 18h anwesend.  Nach seiner Aussage legen  im Sommer bis zu 40 Boote als Passanten am Tag an. Man fragt sich, wie dicht gepackt die Schiffe dann liegen müssen. Zurzeit wird ein neuer Hafen flussabwärts gebaut.

Ein Rundgang durch die gut erhaltene   Hansestadt lohnt sich. Wir bleiben hier ebenfalls 2 Tage.

2017 Tour 1-44

2017 Tour 1-19

2017 Tour 1-42.jpg

2017 Tour 1-43

2017 Tour 1-46

Die Weiterfahrt führt uns an Deventer vorbei zum Hafen in Veessem.

2017 Tour 1-30

Als wird dort ankommen, müssen wir feststellen, dass der Hafen ausgebaut wird und nicht zugänglich ist. Also entschließen wir uns bis nach Hattem bei Zwolle zu fahren, wo wir nach 4 ½ Stunden ankommen.

Als wir in der Marina Ijsseldelta anlegen, sind wir sofort von dieser schönen und gepflegten Anlage begeistert. Die Stadt Zwolle ist mit dem Bus (Linie 203) direkt in 10 Minuten zu erreichen. Alle 30’ fährt ein Bus direkt am Jachthafen ab (Haltestelle Hattem Zentrum).  Mit dem Fahrrad ist die Stadt über eine nahe Fähre zu erreichen.

Freunde haben uns empfohlen, den Passantenhafen in Zwolle zu meiden. Es ist wohl Geschmacksache. Man liegt sicherlich ruhiger und sicherer in einem Hafen ausserhalb einer grösseren Stadt.  Bei unserer Stadtbesichtigung von Zwolle kommen wir auch am Passantenhafen vorbei, der auf uns einen guten Eindruck macht.

2017 Tour 1-35

Um in die Stadt zu fahren haben wir diesmal den Bus bevorzugt. Zwolle ist eine größere Einkaufsstadt. Auch wenn sie sehr schön liegt und noch viele alte Gebäude aufweist, fehlt ihr der Charme von Hattem oder Zutphen.

2017 Tour 1-31

2017 Tour 1-13

2017 Tour 1-372017 Tour 1-36

Wir beenden diese Etappe mit einem „historischen“ Rundgang durch die Innenstadt von Hattem.

2017 Tour 1-34