2020 #9 In und um Laifour

Von Revin bis nach Laifour sind es nur 10 km. 2 Schleusen sind zu überwinden. Der Weg führt vorbei an der Hügelkette „Dames de Meuse“. Auch die nahe liegende Schleuse n°48 trägt diesen Namen.

Schleuse n°48 Dames de Meuse

Seit wir 2014, 3 Tage wegen einer defekten Schleusentür in Revin warten mussten, sind wir etwas unruhig bei dieser Schleuse. Dieses Mal klappt alles problemlos! Gutgelaunt entschliessen wir uns im nahegelegen kleinen Ort Laifour anzulegen und zu den Dames de Meuse zu wandern.

Der Weg beginnt am Bahnhof von Laifour. Zunächst steigt der Weg stark an, bis man den Aussichtspunkt „Dames de Meuse“ nach etwas 1h30 erreicht.

Die Anstrengung lohnt sich! Der Rückweg erfolgt zunächst einige km über das Plateau, bevor es ins Tal zur Meuse runter geht. 16 km ist der Rundweg lang. Wir brauchen dazu etwas weniger Zeit als im Führer angegeben.

Wieder in Laifour angekommen, bestellen wir noch Brot fürs Frühstück am nächsten Tag.

Au Guet apens

Es gibt keinen Bäckerladen in Laifour, dafür aber eine kleine Epicerie.

Sie wird von Thérèse betrieben. Bis vor 2 Jahren betrieb Thérèse auch die Bar des Ortes, mit dem Namen „Guet apens“. Wer die Geschichte der Ardennen kennt, versteht sofort den kleinen Hinweis…. Thérèse ist sehr nett und erlaubt mir am nächsten Morgen wieder vorbei zu kommen, um ein paar Fotos der ehemaligen Kneipe zu machen. Wie am Eingang steht, ist die Bar nun geschlossen „Bar fermé, je suis en retraite„…

Wer gut mit Thérèse steht, bekommt natürlich einen Café angeboten. „Wenn alte Freunde kommen, gibt es auch manchmal etwas mehr„, sagt sie. Thérèse führte die Bar von 1994 bis 2018.

Es ist das erste Mal, dass wir in Laifour angelegt haben. ALs ich mich bedanke und verabschiede, sage ich noch „à bientôt Madame. „NON, je m’appelle Thérèse, je ne suis pas une Madame„.

Wir kommen wieder.

2020 #8 Die belgische Maas

Wenn man, von den Niederlanden kommend, nach Frankreich möchte, gibt es zur Zeit nur wenige Möglichkeiten. Von Maasbracht kommend bietet sich natürlich die Maas an. Auf unseren früheren Reisen 2014, 2016 und 2018 haben wir schon ausführlich darüber berichtet.

Dieses Jahr ist die Situtuation in jeder Hinsicht aussergewöhnlich. Wegen Wassermangels und Algenbefall ist die Maas (la Meuse) nur bis Charleville-Mezière befahrbar. Der Ardennekanal sollte eigentlich dieses Jahr wieder geöffnet werden, aber die Arbeiten haben sich wegen der Corona-Krise verzögert (Voraussichtliche Wiedereröffnung im Sommer 2021). Was aber auch auffällt, und das hängt sowohl mit der santitären Krise als auch mit den Sperrungen zusammen, ist die Tatsache, dass man die Maas, ab Maastricht fast alleine für sich hat!

Das Wasser ist klar wie schon lange nicht mehr und in allen Häfen gibt es genügend Platz. Zusätlich haben wir dieses Jahr kein bestimmte Ziel mehr, somit lassen wir uns Zeit und geniessen die Landschaft.

Huy

Ab Huy, verlässt man langsam die industruielle Umgebung von Lüttich. Unsere bevorzugten Plätze sind Huy, Namur, Anseremme. Auch wenn wir dieses Jahr direkt in Dinant am Kai festgemachen, bevorzugen wir den ruhigen Hafen von Anseremme (entweder im Hafen oder am Steg an der Maas). Ein Klubhafen mit Restaurant.

Dinant ist im Sommer, vor allem am Wochenende stark von Touristen besucht. Leider führt die Hauptstrasse direkt an der Maas entlang, somit kann es manchmal auch laut werden. Wer sich für Geschichte interessiert, kommt an einem Besuch der Befestigungsanlagen in Huy, Dinant und Namur nicht vorbei. Von hier oben, hat man eine tolle Sicht auf das Maastal.

Namur (Stadtteil Jambes mit Blick auf den Hafen)
Namur (Blick auf die Festung vom Hafen aus)

Wir haben diesmal uns das LEFFE (Bier) Museum in Dinant vorgenommen. Der Besuch lohnt sich, wenn man sich ein wenig für Bier und seine Geschichte interessiert. Zum Abschluss kann man dann noch ein Glas dieses typisch belgischen Klosterbieres auf der Aussenterrasse geniessen.

Dinant (Musée de Leffe)
Dinant (mit Steganlage)

In Dinant liegen an diesem Wocheende nur 7 Schiffe. Normalerweise bekommt man hier selten Platz! Da wir Zeit haben, fahren wir nur bis Anseremme weiter, um uns dort vom Trubel zuerholen.

Von Ansremme aus kann man wunderschön an der Maas entlang, flussaufwärts) wandern oder mit dem Fahrrad zum Lesse-Tal (ein Zufluss zur Maas) fahren. Das schöne Wetter lädt zu einem längeren Spaziergang an der Maas ein, vorbei am Schloss von Freyr.

Chateau de Freyr bei Anseremme

Das Schloss kann im Sommer besichtigt werden. Wer will kann sogar dort an einem Steg festmachen oder vom Hafen aus mit dem Bus hinfahren. Die Strasse ist sehr befahren und eignet sich nicht für eien Ausflug mit dem Fahrrad. Wegen Corona ist eine Reservierung notwendig.

Und noch zul Schluss ein kurzer Hinweis für die Kapitäne unter uns. 🙂

In Belgien auf der Maas haben die Schleusen nur Ampeln, um das Einfahren zu steuern. Bei der Aufahrt muss man warten bis das Schleusentor vollkommen geöffnet ist. Es gibt kein Signal.

Manche Tore versenken sich nach unten (bei der Öffnung) und verschwinden im Wasser,… Da kann es dann zu Unfällen kommen, wenn man ungeduldig ist un zu früh loslegt. Also GEDULD ist gefragt! (siehe Foto)

Schleuse „Grands Malades“ bei Namur

Maastricht > Anseremme : 116 km

Maastricht > Lüttich: 24km / 4h / 1 Schleuse
Lüttich > Huy : 34km / 5h / 2 Schleusen
Huy > Namur : 30km / 4h20 / 2 Schleusen
Namur > Dinant: 26km / 5h / 6 Schleusen
Dinant > Anseremme: 2km / 1h20 / 1 Schleuse

Wegen der Corona Beschränungen ist der übliche Permis de circulation nicht notwendig, den man an den wallonischen Grenzschleusen erhält.

Nächster Halt in Givet in Frankreich.

2020 #7 Sperrmeldungen in Frankreich

Stand: 07/08/2020 OHNE GEWÄHR (Auswahl Nord-Ost-Frankreich)

Canal de la Meuse :
anbei die ausführliche Sitution (Quelle VNF)

Von Belgien kommend kann man problemlos, zur Zeit bis südlich von Charleville-Mezières (Abzweigung zum Canal des Ardennen) fahren. Sobald die Algen im Wasser entfernt sind wieder bis nach Verdun. Wegen Wassermangel bleibt aber die Strecke nach Toul geschlossen.

  • Tiefenbeschränkung 1,80 m zwsichen Schleuse n°16 et n°18 (avis Fr/2020/03330)
  • Totalsperrung Schleuse n°1 bis n°16 ( wegen Wassermangel avis FR/2020/03329)
  • Zeitliche begrenzte Sperrung zwischen Schleuse n°35 und n°36 (wegen Algen Entfernung avis FR/2020/03379) mögliches Ende der Arbeiten 24/08/2020
  • Mögliche baldige Sperrung zwischen Stenay und Verdun.


2020 #6 Ein neuer Anlauf

Wie schon erwähnt, haben wir unseren Wunsch nach Berlin zu fahren dieses Jahr, aufgegeben. Noch zweifeln wir, ob oder ob nicht,… In der Zwischenzeit haben wir entschieden, dass das Boot schon mal ins Wasser kommt. So sind wir flexibel.

Der Wunsch zu starten ist da, es bleibt bis Oktober noch genügend Zeit, um einen schönen Törn zu unternehmen. Nachdem wir 2019 ausschliesslich in den Niederlanden unterwegs waren, werden wir wahrscheinlich wieder in Richtung Frankreich über die Maas aufbrechen. Natürlich kennen wir diesen Weg schon zum grössten Teil. 2014 nach Paris, 2016 zur Mosel, 2018 zur Somme via Paris. Da wir diese Strecke besonders mögen durch die Ardennen und das Maastal, ist das eher kein Problem! Bis zur französischen Grenze bietet die Strecke viel Abwechselung und gute Häfen und Liegeplätze. Auf der französischen Maas nimmt der Berufsverkehr stark ab.

Verdun

Vergleichbare gut ausgestattete Häfen wie in den Niederlanden gibt es jetzt nur noch wenige. Aber trotzdem sind findet man alles was man braucht und die Liegeplätze liegen oft idylisch in der weitläufigen Natur. Für einen längeren Aufenthalt bietet sich Verdun und vor allem Toul an.

Zunächst soll es dann auch bis nach Toul gehen. Zurzeit ist die Maas allerdings noch wegen Arbeiten ab Verdun gesperrt. Sie sind für 6 Wochen geplant, ab Mitte Juli könnte es dann soweit sein. Von Maasbracht bis Verdun brauchen wir etwa 2 Wochen.

Dann werden wir uns wieder die Frage stellen, wie es weitergehen soll. Das hängt natürlich zur Zeit zum einen von der allgemeinen sanitären Lage ab und anderseits spielt natürlich auch der Zustand der Wasserwege eine Rolle.

Die französische Webseite http://www.fluviacarte.com/fr/fluviacap ist sehr hilfreich für die Plannung. Hier als Beispiel die Strecke von Visé an der niederländisch-belgischen Grenze bis nach Toul: http://www.fluviacarte.com/fr/fluviacap?search_port_start=Vis%E9&search_port_end=Toul+&search_longueur=&search_tirantair=&search_largeur=&search_tiranteau=

63 h / 417km / 86 Schleusen . Wir rechnen etwas 4 Stunden Fahrzeit / Tag => also braucht man etwas 16 Tage für diese Strecke. Es ist natürlich wichtig, sich mindestens ein Mal pro Woche über die Situation beim französischen Kanalbetreibers VNF zu informieren.

https://www.vnf.fr/vnf/services/situation-du-reseau/

Toul

Plan A: Maas > Mosel > Rhein > Maas
Plan B: Maas > Marne > Seine > Oise >>>Maas
Plan C: Maas > Maas

Falls alles klar geht, wollen wir diesmal die „Runde drehen“ (Plan A). 2016 bekamen wir Hochwasser auf der Mosel, was uns zum Umkehren bewogen hat.

In diesem Falle stehen uns dann noch einige Möglichkeiten und Varianten offen.

Die schnelle Lösung über die Mosel (2). die Sauerkraut-Varianten (3) oder (4) mit der Rückreise über den Rhein ab Strasburg (5). Schön sind sie alle. Mal sehen, bis dahin haben wir noch etwas Zeit.

Vielleicht wird es auch nur eine kurze Reise auf der Maas, sagen wir bis Toul und zurück,… Plan C. Wenn man die ostfranzösische Landschaft mag, ist dies auf jeden Fall eine schöne und entspannende Reise.

Oder, was auch nicht auszuschliessen ist, dass wir die Rückreise über die Marne und Paris antreten (Pan B).

Jetzt heisst es erst mal, das Boot startklar zu machen…..

2020 #5 Alte Geschichten 2014

Sehen wir mal von 2020 ab, sind wir seit 2014 jedes Jahr von Mitte April bis Mitte Oktober mit dem Boot unterwegs.

Seit unserer ersten Reise gehört ein Fotoapparat zur Grundausstattung des Bootes. Hier ein paar Erlebnisse, an die wir uns oft erinnern. Fangen wir also mit 2014 an.

Wir leben seit langer Zeit in Frankreich und haben dort unseren Wohnsitz. Da wir keinerlei Erfahrung haben mit den rechtlichen Vorschriften der Boots- und Funkregistrierung, suchen wir die einfachste Lösung. Also, eine niederländische Flagge. Im November 2013 informiert uns Linssen-Yachts, dass dies in unserem Falle nicht möglich ist, da die niederländischen Telekommunikationsbehörden die französische CRR Lizenz nicht anerkennt. Also, …da wir in der Familie eher deutsch sprechen, war es naheliegend unter deutscher Flagge zu fahren. Aber,… Wir leben in Frankreich, sind dort angemeldet und zahlen dort unsere Steuern. Daher entschieden wir uns am Ende für die „Tricolore“ als Pavillon.

Einfach? nicht so einfach! Die erste Frage sie sich uns stellt, See oder Binnenanmeldung? … um es kurz zu sagen: es handelt sich um eine reine Steuerfrage. Wir entscheiden uns für 

  1. eine „Carte de circulation de bateau de plaisance de navigation intérieure“ in Paris : E99912 F.
  2. Aber damit nicht genug. Das Schiff wiegt mehr als 10 000kg. Also braucht man noch ein „Certificat d’immatricualtion du bateau“ und eine „Inscritption de droit réels“ im französische Handelsregister (!).
  3. Da wir das Boot in den Niederlanden gekauft haben aber unter französischer Flagge fahren werden, muss noch die Mehrwertsteuer in Frankreich bezahlt werden. Dafür braucht man ein „Certificat d’acquistion d’un véhicule terrestre à moteur (), aéronef (), bateau (x) en provenance de l’union européenne par une personne non identifiée à la TVA“
  4. Für den UKW (VHF) Funkverkehr braucht man dann noch persönlich ein „Certificat restreint de ratiotéléphoniste du service mobile maritime (short range certificate)“
  5. und für das Boot eine „Licence de station de navire“
  6. ohne zu vergessen, einen „Permis de conduire de bateau de plaisance à moteur“ braucht man natürlich auch.

Im April 2014 könnten wir unser Boot in für die Ostertour in Empfang nehmen. Wir sind überglücklich, dass es jetzt endlich soweit war. Aber so einfach soll es nicht sein! 

Unsere „New Classic Sturdy“ ist alles andere als „klassisch“ in Bezug auf Ihre Konstruktion.

// NB: Auch heute noch sind wir nicht nur mit dem „klassischen Stil“ sehr zufrieden, auch das Boot hält was es verstricht! Es ist, aus unsere Sicht, nur zu bedauern, dass Linssen’s heutige Kunden eher den, sagen wir schlichteren, Look bevorzugt.//

Die Werft lässt uns die Ostertour mitmachen, möchte das Schiff aber wieder in die Werft nehmen, um einige Verbesserungen vorzunehmen. Womit wir natürlich einverstanden sind. Allerdings wirft dies unsere Pläne etwas durcheinander. Aber wie sagt man hier: „un bien pour un mal“.  Das Linssen – Team zeigt sich hier sehr professionnel und transparent. 4 Wochen später ist es dann endlich soweit, aber,….

Da unser Schiff unter französischer Flage fährt, muss es mindestens für drei Monate und 25 Motorstunden in Frankreich unterwegs sein, bevor man sich frei in Europa bewegen darf.

Also, auf nach Frankreich, und warum nicht gleich nach Paris! Wir müssen ja die „Taxe à valeur ajoutée“, TVA, noch bezahlen. 

Kurz nach der niederländisch-belgischen Grenze, direkt nach der Schleuse von Lanaye, werden wir von einem belgischen Polizeiboot zum Anlegen (an deren Schiff!) aufgefordert.  Französische Freizeitschiffer sieht man nicht jeden Tag hier, … eine gute Gelegenheit in der wallonischen Provinz französisch zu sprechen,….  Nach gut 30′ sind die freundlichen Polizisten zufrieden: alles in Ordung: Ausweise, Dokumente, Sicherheitsausrüstung.  „Deutsche Gründlichkeit“ sagen sie zum Abschied. … Auf nach Paris.

Da wir mit vielen erfahrenen Linssen Eignern geredet haben und auch gut mit Karten und Reiseführern ausgestattet sind, kann uns nichts mehr aufhalten.

Ja, da ist der Tunnel von Ham, das schwarze Loch nach Frankreich, wie wir es jetzt nennen! Dass dieser Tunnel keine Beleuchtung hat, merken wir erst als wir 20m drin sind. Sicherlich der Tunnel ist nicht sehr lang (~600m), aber er ist eng und das helle Licht am Ausgang blendet sehr. Schon wieder steigt die Pulsfrequenz für 15′. Dann ist es geschafft. 

Im allgemeinen sind die Schleusen in Frankreich auf den alten Kanälen etwa 5m breit, die Durchfahrthöhe unter Brücken beträgt 3,50m. Für den Tunnel haben wir natürlich unser Capro abgebaut. Da das Wetter wechselhaft ist und wir keine Sonnenanbeter sind, wollen wir das Caprio so schnell wie möglich wieder aufbauen. 

In Vireux-Wallerand bietet sich dort eine gute Möglichkeit am Kai.  Polizei, Tunnel …. „aller guten Dinge sind 3„. 

Plötzlich, ein grosser Stoss und Krach unter dem Boot. Ein dicker Asst mit Gablung und Wurzel in der Schraube wie sich später feststellen sollte. Wir haben Glück, die Strömung ist nicht sehr stark, wir sind schon nah genug am Ufer und können eine Leine ans Land werfen. Hilfe ist sofort vor Ort.

Die Hafenmeisterin ist sehr hilfsbereit, kennt jeden in der Ecke und findet zwei Taucher, die gerne helfen wollen.  Es kostet einige Arbeit und Zeit, den Baumstamm samt Wurzeln und Asstgabeln unter dem Boot zu zerschneiden. Leider ist die Schrauble leicht beschädigt und muss später repartiert werden. 

Von da ab geht alles glatt und problemlos! Wir sind glücklich und erreichen Paris ohne Schwierigkeiten. Man sollte allerdings früh am Tag in Paris ankommen. Ab 11h sind viele Touristenschiffe unterwegs. Sie fahren im Zeittakt auf der Seine hin und her, … ohne Rücksicht auf kleinere Boote. Also Vorsicht ist geboten!

Paris ist eine Reise wert“ sagt man. Wir leben seit über 30 Jahren hier. Aber die Ankunft auf dem Wasser! Unvergleichlich. 

Nachdem wir die TVA bezahlt haben, die erste Motorinspektion erledigt ist, begeben wir uns auf die Rückreise nach Maasbracht. 

Alles läuft problemlos: Wasserstand, Wetter, Schleusen, Schiff, Crew,… alles prima bis wir uns der französisch-belgischen Grenze nähern.

Wer Frankreich kennt, weiss, dass hier Streiks in den letzten 20 Jahren zwar seltener geworden sind, aber dafür (nicht zuletzt wegen der Medien und sozialen Netzwerken) gezielt, wirkungsvoll in Szene gesetzt werden.

In Givet erfahren wir, dass die kommunistische Gewerkschaft CGT die Grenz-Schleuse „Les 4 Cheminées“ seit einer Woche bestetzt hat, und dass jede Weiterfahrt auf der Maas bis auf weiteres nicht möglich ist. Ende August, zum Saisonende, sind viele, meistens, niederländische, belgische und deutsche Freizeitboote in Richtung Heimathafen unterwegs.  Auch auf der belgischen Seite sammeln sich mehr und mehr Boote an! Wie lange soll der Streik dauern? „Bis Paris nachgibt,…“ 

Wir stellen uns also auf einen längern „Stop“ ein. Die Empörung ist gross unter den Ausländern. Wie erwartet, kommen Fernsehteams aus halb Europa, um uns und die Streikposten zu filmen und Interview mit verärgerten Eignern zu machen. 

Wie so oft, wenn „alle im gleichen Boot sitzten“ entsteht eine grosse Solidarität und Kameraderie in der Bootsgemeinschaft. Wir übersetzten, andere bringen Wasser bei, andere organiseren Grillparties.  Nach nochmals einer Woche ist der Spuk zu Ende. Fast! Es dauert dann noch  fast 2 Tage bis alle Boote in beide Richtung geschleusst werden können. 

Nach der belgischen Grenze beginnt dann die Jagd auf einen freien Liegeplatzt zum Übernachten. Denn so viele Schiffe auf einmal sieht man hier selten, und leider immer seltener….

Mitte Oktober ist dann Schluss und das Warten auf die Saison 2015 beginnt. Im Winter ist dann Zeit zum Planen und zum Reparieren … der Schraube. Wo soll es hingehen?

 

 

 

 

2020 #4 Reiseerinnerungen

Abwarten und in Erinnerungen blättern. Das ist unser Reiseplan zur Zeit.

Jedes Jahr erstelle ich ein Fotobuch zu unseren Törns. Die Bücher sind zum Blättern frei zugänglich. Viel Spass! Und bis bald irgendwo auf Europa’s Gewässern.

 

 

2020 #3 Zahlen sind zur Zeit sehr gefragt

In Frankreich ist die Ausgangsbeschränkung jetzt etwas gelockert worden. Ab 10. Mai und voraussichlich bis  2. Juni können wir nun das Haus ohne ausdrückliche Genehmigung verlassen und uns 100km weit vom Wohnsitzt entfernen.  Bis nach Maasbracht, wo unser Boot im Winterschlaf ist, sind es 420 km.  Da dieses Virus erst verschwinden wird, wenn ein geeigneter Impfstoff gefunden ist und angewendet werden kann, werden also noch ein paar Kubikmeter Wasser die Maas runterfliessen….

Da das mit dem Bootsfahren also weiterhin nichts wird, wollte ich hier mal ein paar Statistiken über unserer Webseite geben (2016 – 2019):

  • Interesse der Besucher (Reiseberichte):
    1. Mosel – Saar – Maas „Sauerkrauttour“ (belgien – Deutschland – Frankreich) 2016
    2. Zeeland – Randmeeren – Friesland // Maas – Waal – Ijssel,… (Niederlande) 2017 & 2029
    3. Seine – Somme – Schelde (Frankreich – Belgien) 2018
  • Beste Besucher
    1. Deustchland
    2. Niederlande
    3. Schweiz
    4. Belgien
    5. Frankreich
  • Beliebteste Besuchszeit
    • Sonntags 15h

2020 #2 Langsam startet,… oder doch nicht

Gesundheit oder Spass? Ja, so stellt sich persönlich gesehen dieses Jahr die Frage. Bis „gestern“ war Bootfahren, Gesundheit UND Spass. Das soll auch so bleiben!

Zur Zeit gestehen fast überall Beschränkungen. Wir in Frankreich dürfen seit 4 Wochen nur noch einzeln aus dem Haus, wenn wir einen guten Grund schriftlich nachweisen können. Die aktuellen Bedingungen werden sicherlich gelockert werden. Sie werden aber wahrscheinlich durch andere erstetzt, zum Beispiel: Einreise möglich aber 14 Tage Karantäne. Alles sinnvoll! Keine Frage, #Bleibtzuhause.

Wir werden also noch einige Zeit mit Bechränkungen und vor allem mit Ungewissenheit leben müssen. Mit dem üblichen Starttermin, Mitte April, wird es also für uns dieses Jahr nichts. Wann und ob es dann losgeht? „On verra bien“!

Es bleibt uns die Vorfreude, das blättern in unseren Erinnerungen: 2019 Zeeland – Friesland,…

z.B.: https://vagabond4you.com/saison-2019/

 

2020 #1 Langsam startet die Vorbereitung

Schon letztes Jahr hatten wir uns eine Reise nach Berlin vorgenommen. Daraus wurde aber nichts. Wir haben dafür aber wieder zwei sehr schöne Rundreisen in den Niederlanden gemacht: einmal im Süd-westen, einmal im Nord-Osten.

Dieses Jahr soll es also soweit sein!

VAGABOND 2020 Trace

Zur Zeit ist die Sache nur angedacht. Die richtige, gründliche Vorbereitung wird dann in ein paar Wochen angegangen.

Grob gesehen, wollen wir zunächst von Maasbracht startend in Richtung Friesland und Groningen aufbrechen. Von dort soll es dann über die Kanäle nach Bremen gehen. Anschliessend über die Weser zum Mittellandkanal. Und von da ab gibt es ja kaum noch Alternativen.

Wir stehen schon mit einigen unserer Bootsfreunde in Kontakt, die schon „Berlin-Erfahrung“ haben. Da wir sicherlich etwas länger in der „Ecke“ bleiben werden, brauchen wir natürlich einen geeigneten Liegeplatz  für die Sommermonate.

Zögert nicht, uns zu schreiben, alle Informationen und Tipps sind hilfreich!

2019 #28 Abstecher nach Den Haag

Da wir bisher noch nie in Den Haag waren, wollen wir unbedingt vor Ende unserer  Bootssaison  noch einen Abstecher nach Den Haag unternehmen.

2019 Tour2-247

Wie vor 2  Jahren fahren  wir von Rotterdam kommend an Den Haag vorbei in Richtung Amsterdam. An einem schönen Septembertag,  nehmen  wir  während unseres Aufenthalts in Amsterdam  den Zug nach Den Haag. Auf dem Programm steht ein Besuch im Mauritiushuis und ein Ausflug  nach Scheveningen.

Der Besuch des Museums und des historischen Stadtzentrums lohnen auf jeden Fall.  Was die holländischen Meister betrifft, ergänzt das Mauritiushuis die Museen und „Artcenter“ in Delft, Haarlem und Rotterdam perfekt.

2019 Tour2-265

 

2019 Tour2-268

Scheveningen kann man mit dem Boot nur über das Meer erreichen. Deshalb ist es leichter mit der Tram dorthin zu fahren.

Die Fahrt nach Scheveningen hätten wir uns sparen können! Die Pracht der alten „Seebad“- Atmosphere ist längst vergangen. Sie hat moderner Massentourismusarchitektur Platz gemacht.  Auch wenn die Uferpromenade recht aufwendig renoviert worden ist, wirkt dieser Ort wie eine Mischung aus Ibiza,  Lorient und Brighton. Auch der Yachthafen bietet nichts Besonderes.

Um gerecht zu sein, sollte man aber sagen, dass es schon Nachsaison ist, was immer, trotz schönem Wetter, einen vereinsamten und vernachlässigten Eindruck hinterlässt.