Wir sehen für die Marne 5 Reiseetappen vor:
Mareuil sur Ay > Dormans: 5h
Dormans > La Ferté sous Jouarre: 7h
La Ferté sous Jouarre > Meaux : 5h30′
Meaux > Lagny sur Marne : 2h30′
Lagny sur Marne > Nogent sur Marne
Man könnte den Weg auch in 3 unterschiedliche Abschnitte einteilen: die Champagner-Gegend (Mareuil sur Ay – Dormans), den landwirtschaftlich geprägten mittleren Abschnitt und das Mündungsgebiet im Großraum Paris (ab Meaux). Wir finden den 1. Teil am Schönsten. Über die Strecke von Meaux nach Paris berichten wir später.
Bevor wir die Champagne verlassen, suchen wir noch in Mareuil sur Ay und Dormans zwei Winzer auf, um „vor Ort“ Champagner zu kaufen. In Mareuil sur Ay gibt es über 20 verschiedene Champagner-Erzeuger. Da wir keine Kenner sind, fragen wir einfach im Bistro um die Ecke mal nach. Dort empfiehlt man uns Philippe Benard, gerade mal 200m vom Anleger entfernt. Nachdem Philippe Benard uns den Herstellungsprozess und die Unterschiede der einzelnen Produkte im Einzelnen erklärt, entscheiden wir uns.
Die Weiterfahrt führt uns nach Dormans durch ein liebliches und offenes Marne Tal.
Die Schleusen auf der Marne sind breiter als das übliche Mass von etwa 5m. Drei davon haben schräge Wände. Zur Schleusung machen wir jeweils an einem Schwimmsteg fest. Bei größeren Jachten ( circa 15m) ist beim Anlegen Vorsicht geboten.
Wenn man Zeit hat, sollte man den Abschnitt zwischen Mareuil sur Ay und Dormans nicht im Eiltempo „abhaken“. Häufig findet man kleine und einfache Stege, die Platz für 1 – 3 Boote bieten. Sie bieten keinerlei zusätzlichen Service, sind aber für einen kurzen Zwischenstop bestens geeignet. Sie liegen oft im Ort oder in der Nähe eines Restaurants.
Von Dormans geht es zunächst in Richtung Chateau-Thierry. Als wir 2014 flussaufwärts gefahren sind, hatten wir hier an der Kaimauer übernachtet. Jetzt ist diese von „Dauerparkern“ belegt.
Es wurde ein Schwimmsteg etwa 200m flussabwärts installiert.
Dort gibt es Strom und Wasser. Es ist Platz für 3 Boote. Da wir stromabwärts gut voran kommen, fahren wir bis La Ferté sous Jourre weiter. Eigentlich gibt es dort einen schön gelegenen ruhigen Anleger mit Strom und Wasser (kostenfrei!) für etwa 8 Boote.
Der Anleger ist noch von den Hochwasserschäden im Januar gezeichnet. Eine ähnliche Situation erwartet uns am nächsten Tag in Meaux. Dort sind die Arbeiten zur Wiedereröffnung noch im Gange. Landgang ist für uns nur möglich, weil ein niederländisches Boot glücklicherweise ein Brett dabei hat.
Hier ist die Landschaft weniger offen, bei dem schwülen diesigen Wetter könnte man auch irgendwo in den Tropen unterwegs sein.