2018 #12 Auf der Marne

Wir sehen für die Marne 5 Reiseetappen vor:

Mareuil sur Ay > Dormans: 5h
Dormans > La Ferté sous Jouarre: 7h
La Ferté sous Jouarre > Meaux : 5h30′

Meaux > Lagny sur Marne : 2h30′
Lagny sur Marne > Nogent sur Marne

Man könnte den Weg auch in 3 unterschiedliche Abschnitte einteilen: die Champagner-Gegend (Mareuil sur Ay – Dormans), den landwirtschaftlich geprägten mittleren Abschnitt und das Mündungsgebiet im Großraum Paris (ab Meaux). Wir finden den 1. Teil am Schönsten. Über die Strecke von Meaux nach Paris berichten wir später.

Bevor wir die Champagne verlassen, suchen  wir noch in Mareuil sur Ay und Dormans zwei Winzer auf, um „vor Ort“ Champagner zu kaufen. In Mareuil sur Ay gibt es über 20 verschiedene Champagner-Erzeuger. Da wir keine Kenner sind, fragen wir einfach im Bistro um die Ecke mal nach. Dort empfiehlt man uns Philippe Benard, gerade mal 200m vom Anleger entfernt.  Nachdem Philippe Benard uns den Herstellungsprozess und die Unterschiede der einzelnen Produkte im Einzelnen erklärt, entscheiden wir uns.

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Die Weiterfahrt führt uns nach Dormans durch ein liebliches und offenes Marne Tal.

Die Schleusen auf der Marne sind breiter als das übliche Mass von etwa 5m. Drei davon haben schräge Wände. Zur Schleusung machen wir jeweils an  einem Schwimmsteg fest. Bei größeren Jachten ( circa 15m) ist beim Anlegen Vorsicht geboten.

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Wenn man Zeit hat, sollte man den Abschnitt zwischen Mareuil sur Ay und Dormans nicht im Eiltempo „abhaken“.  Häufig findet man kleine und einfache Stege, die Platz für 1 – 3 Boote bieten. Sie bieten keinerlei zusätzlichen Service, sind aber für einen kurzen Zwischenstop bestens geeignet. Sie liegen oft im Ort oder in der Nähe eines Restaurants.

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Von Dormans geht es zunächst in Richtung Chateau-Thierry. Als wir 2014 flussaufwärts gefahren sind, hatten wir hier an der Kaimauer übernachtet. Jetzt ist diese von „Dauerparkern“ belegt.

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Es wurde ein Schwimmsteg etwa 200m flussabwärts installiert.

2018-97Dort gibt es Strom und Wasser. Es ist Platz für 3 Boote. Da wir stromabwärts gut voran kommen, fahren wir bis La Ferté sous Jourre weiter. Eigentlich gibt es dort einen schön gelegenen ruhigen Anleger mit Strom und Wasser (kostenfrei!) für etwa 8 Boote.

Der Anleger ist noch von den Hochwasserschäden im Januar gezeichnet. Eine ähnliche Situation erwartet uns am nächsten Tag in Meaux. Dort sind die Arbeiten zur Wiedereröffnung noch im Gange. Landgang ist für uns nur möglich, weil ein niederländisches Boot glücklicherweise ein Brett dabei hat.

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Hier ist die Landschaft weniger offen, bei dem schwülen diesigen Wetter könnte man auch irgendwo in den Tropen unterwegs sein.

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2018 #11 Zur Champagne, rund um Reims

Bei Berry en Bac biegt man in den Verbindungskanal zwischen den Flüssen L’Aisne und Marne ein. Die erste Schleuse wird von der dortigen Steuerungszentrale aus bedient. Die übrigen Schleusen werden über einen Drehstab, der sichtbar über dem Wasser hängt, bedient. Eine 1/4-Linksdrehung genügt, um den Mechanismus auszulösen. Außer der üblichen Grün-Rot-Ampel, blinkt hier noch zusätzlich eine gelbe Lampe (übrigens  findet man diese Drehstäbe auch schon auf dem Ardennen-Kanal nach Asfeld).

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Der „Canal de l’Aisne à la Marne“ führt zunächst durch Agrarlandschaft. Hier begegnet man schon häufiger Frachtkähnen. Da die Schleusen zwar breiter, aber nicht länger sind, kann man nicht mit einem Frachtschiff zusammen schleusen. Die Berufsschiffer haben Vorfahrt. Es kann also je nach Verkehr zu Wartezeiten kommen. Ansonsten ist der Kanal in gutem Zustand. Die Schleusen sind alle renoviert.

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Wenn man sich Reims nähert, sollte man sich vorher überlegen, ob man noch 2-3 Stunden weiterfahren möchte (oder die Zeit noch hat, bevor die Schleusen ausgeschaltet werden). In Reims zu übernachten, ist eher nicht zu empfehlen. Der Anleger befindet sich zwar nahe am Stadtzentrum,  aber ist ungeheuer laut gelegen. Die Umgebung ist nicht sehr einladend. Besser fährt man weiter bis Sillery. Dort gibt es einen kleinen angenehmen Hafen. Allerdings liegen dort immer mehr „Dauerparker“. Das Angebot auf freie Passanten-Plätze ist damit begrenzt. Von hier aus kann man leicht Ausflüge nach Reims machen. Ganz in der Nähe, neben einem großen französischen Soldatenfriedhof aus dem 1. Weltkrieg, gibt es einen Supermarkt „Intermarché“ mit Tankstelle.

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Für die 42 km von Variscourt bis Sillery bracht man 8 Stunden.

Am nächsten Tag fahren wir weiter zum Canal latéral de la Marne.

Zunächst geht es noch durch den Tunnel von Billy

Die Durchfahrt dauert etwa 30 Minuten und ist problemlos. Der Tunnel ist gut beleuchtet und belüftet. Allerdings kann es zu Wartezeiten kommen. Der 2,3 km lange Tunnel wird im Einbahnverkehr über eine Ampel von einem Steuerposten auf der südlichen Einfahrt aus gesteuert.

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Südliche Ausfahrt aus dem Tunnel de Billy mit Leitstelle

Als wir in Condé sur Marne gegen 12h30 ankommen, ist es noch recht früh und das Wetter  ausgezeichnet. Daher entscheiden wir uns bis nach Mareuil sur Ay zu fahren. Dort gibt es, ähnlich wie in Sillery eine schöne und ruhig gelegene Anlegestelle.

Ab hier ist das Marnetal vom Weinbau geprägt.  Mehr über die Champagner und den Champagner in Kürze.

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Mareuil sur Ay