Von Givet kommend fahren wir also in Richtung Waulsort. Auf dem Weg liegen zwei Schleusen: Hastière und Waulsort.
In der Schleuse Hastière erhalten wir unsere Durchreiseerlaubnis „Permis de circulation„. Bei der ersten Einreise auf einem wallonischen Gewässer, wird eine SPW-Nummer zugewiesen. Diese Nummer identifiziert das Boot und den Besitzer. Bei späteren Einreisen gibt man seine SPW-Nummer an und erhält dann den für die aktuelle Reise gültigen Permis (eine Erlaubnis für eine Ein/Ausreise).
In Waulsort angekommen, finden wir gleich einen freien Platz am Aussensteg. Es sind hier Schwimmstege mit Strom und Wasser. Wir zahlen 14€/Nacht. 2017 hat ein starkes Unwetter einen Teil der Sanitäranlagen und die „Capitainerie“ zerstört.


Waulsort war früher ein beliebtes Ausflugsziel und Urlaubsort an der belgischen Maas. Einige ehemalige Hotels erinnern an diese Vergangenheit. Heute ist Waulsort vor allem ein Ausgangspunkt für Wanderungen und Besichtigungen des naheliegenden Schlosses Freyr.
Aus unerklärlichen Gründen haben wir bisher den Hafen von Waulsort gemieden. Unser üblicher erster oder letzter Anleger an der französisch-belgischen Grenze ist der Hafen von Anseremme. Anseremme liegt unweit von Dinant und ist wesentlich ruhiger als die Touristenhochburg, Dinant, an der belgischen Maas.
Vielleicht liegt es einfach daran, dass der Hafen keinen direkten Zugang zum Ort hat und dass es im Ort ausser einem Bio/Alternativladen keine Einkaufsmöglichkeiten gibt. Der Hafen liegt am rechten Ufer der Maas.
Die Lage hat aber auch seine Vorteile. Man liegt sehr ruhig und sicher…
Zum Ort gelangt man mit einer kleinen Fähre, die in den Sommermonaten vom Hafenmeister bedient wird. Sie ist übrigens sehenswert, da sie ausschliesslich mit Muskelkraft bedient wird.


Wenn man dann einmal angekommen ist, versteht man, dass es noch eine zweite Möglichkeit gibt, um auf das linke Ufer zu gelangen. Man muss etwa 1 km flussaufwärts bis zur Staustufe gehen, dort kann man die Maas dann überqueren. Von dort aus führt auch eine Strasse auf dem rechten Ufer nach Hastière, wo es Einkaufsmöglichkeiten gibt.

Eine etwa 5km lange Wanderung führt uns vom Hafen auf die Anhöhen oberhalb des Hafens und weiter flussabwärts zu den Felsen gegenüber des Schlosses Freyr. Von hier oben hat man eine sehr schöne Sicht auf den Ort, den Hafen und das Schloss von Waulsort.


Der Weg führt dann durch den Wald wieder zum Maasufer.

Am nächsten Tag unternehmen wir mit dem Rad einen Abstecher zum Schloss Freyr.
Es liegt flussabwärts am linken Ufer zwischen Waulsort und Anseremme, an einer der schönsten Stellen des Maastales in Belgien. Der gegenüberliegende Felsen ist ein beliebtes Kletterziel für erfahrene und geübte Bergsteiger.

Wir beschränken unseren Besuch auf den „französichen Garten“ des Schlosses. Das Schloss wird seit ein paar Jahren instand gesetzt. Es ist in Privatbesitz, kann aber nach Anmeldung auch besichtigt werden. Zur Zeit ist die Anzahl der Besucher beschränkt (Corona-Massnahmen).




Es hat sich also gelohnt, in Waulsort Station zu machen und auch diesen Ort und seine Umgebung zu erkundschaften.