Als wir vor zwei Jahren in Enkhuizen waren und die Stadt nach 2 Tagen verließen, sind wir an der Küste entlang in Richtung Süden „geschippert“: zunächst nach Hoorn und Edam, dann in einer längeren Etappe nach Muiden, um die Vecht dann aufwärts in Richtung Süden zu befahren. Eigentlich wollten wir von Edam über die Kanäle nach Amsterdam. Aber die Durchfahrthöhe ist, wegen einer feststehenden Brücke, geringer als 3 m. Also nur mit umgeklappenten Fenstern zu machen, und den „Spaß“ wollten wir uns dann doch nicht antun.
Das Wetter ist sehr instabil: abwechselnd starker Wind oder schlechte Sicht. Wir haben vor eine Woche in Enkhuizen zu bleiben. Wieder ändern wir unseren Plan und brechen nach 4 Tagen nach Hoorn auf, um unsere „Randmeeren und Friesland-Schleife in Amsterdam wieder zu schliessen.
Die Fahrt von Enkhuizen nach Hoorn verläuft ohne Probleme, bei geringem Wind und guter Sicht starten wir recht früh, schon vor 9h sind wir an der Schleuse zum Markermeer. Mit 6 Sportbooten werden wir sofort geschleust. Nachdem wir den betonten Kanal verlassen, behalten wir zunächst den gleichen Kurs bei. So fahren wir bis zur Sportboje G, die wir gehen 10h30 erreichen. Sobald wir an ihr vorbei sind, ändern wir unseren Kurs nach Nord-Westen (300°) und erreichen Hoorn gegen 11h.
Da wir die Stadt schon kennen, versuchen wir unser Glück im alten Gemeindehafen. Auf der Steuerbordseite sind einige schattige Plätze zu unserer Überraschung frei.
Schnell verstehen wir den Grund. Die Brücke am Ende des ersten Hafenbeckens ist wegen Bauarbeiten gesperrt. Somit muss man, um zur Stadt zu gelangen, einen grossen Umweg gehen,… Da wir unsere Räder dabei haben, stört uns dies aber wenig. So liegen wir ruhig und schattig mit schöner Sicht auf die alte Stadt. Wie beim ersten Mal gefällt uns unser Liegeplatz gut. Der Hafen und seine Umgebung bieten ständig Abwechslung:
Die Wetterlage bleibt instabil. Für die nächsten Tage ist wieder stärkerer Wind angesagt.
Wir enscheiden uns somit, direkt bis nach Muiden oder Amsterdam zu fahren. Die Überfahrt erweisst sich ohne Probleme. Dieses Mal, beim Verlassen von Hoorn haben wir darauf gachtet, genügend weit von der Küste wegzubleiben. Denn hier gibt es sehr viele Wasserpflanzen, die sehr schnell die Schiffsschraube lahmlegen. Also nehmen wir zunächst Kurs auf die schon erwähnte Sportboje G und dann geht es 180°C entlang des Breitengrades 5°20′ nach Süden. Nach gut 5 Stunden manchen wir in Muiden fest im gemütlichen Hafen „JH Stiching“. Unsere Tricolore wird gehisst. Wir sind für diesen Sommer das 2. Boot mit französischem Pavillon, das hier festmacht.
Am nächsten Tag geht es über die Vecht zunächst nach Weesp. Wir kreuzen den Amsterdam-Rijn Kanal und erreichen um 13h30 die Amstel.
Wir nutzen zum ersten Mal diesen Weg nach Amsterdam. Sobald wir im Stadtgebiet sind, wählen wir VHF Kanal 69, um uns an jeder Brücke anzumelden. Aber, nachdem wir 2 Brücken hinter uns haben, läuft alles fast automatisch. Der Brückendienst weiss schon, wo die meisten Sportboote hin wollen. Kurz vor Erreichen der IJ müssen wir noch schnell das Caprio legen, da eine Brücke anscheinend nicht bedient wird oder ausser Betrieb ist. Aber das ist inzwischen Routine,….
Es ist enfach einzigartig so nach Amsterdam zu kommen!
Wir überqueren die IJ.
Als wir unser Glück im Sixhaven versuchen, es ist schon recht spät, sind wir überrascht, dass noch einige Plätze frei sind. Da wir dem Hafenmeister sagen, dass wir etwas läner hier bleiben werden, bekommen wir einen gut gelegenen Liegeplatz zugewiesen.
Ganz in der Nähe liegt Laguna, eine Grand Sturdy 410 AC aus Maastricht.