Am frühen Nachmittag, am 31. Mai, informiert VNF in einem „Avis à la batellerie“, dass die Maas wieder vollständig befahren werden kann. Die Information spricht sich natürlich sehr schnell im Hafen von Charleville um. Wie man erwarten kann, nach dem langen Warten, wollen alle natürlich um 8h30 los, um um Punkt 9 an der Schleuse n°42 zu sein. Ein Versuch das Gedränge etwas zu organisieren, scheitert leider.
Der sonst oft leere Hafen hatte sich in den letzten Tagen ziemlich gefüllt. Viele sind am Steg außerhalb des Hafens geblieben, da die Durchfahrtshöhe der Einfahrt auf 3m begrenzt ist. Etwa 18 Boote wollen nun in Richtung Süden. Die meisten in Richtung Toul. Nur 4 Schiffe wollen, wie wir, zum Ardennen-Kanal. Übrigens hat ein neuer Verwalter den Hafen seit April übernommen. Viele Stege sind schmutzig und rutschig. Dem neuen Verwalter wäre gut daran getan, ein paar Renovierungsarbeiten zu unternehmen, damit der schön gelegene Hafen wieder an Anziehungskraft gewinnt.

Wir entscheiden uns, wie auch ein paar andere Boote, unsere Abfahrt etwas zu verzögern.
Wir fahren zusammen mit einem niederländischen Boot gegen 11h los. Endlich soll es weitergehen. Doch unser Optimismus wird sehr schnell gestoppt! Die Schleuse n°42 ist „hors service“ nachdem das Schleusentor zu Berg nicht schließt. Nach 1Std Wartezeit kommt endlich der VNF-Pannendienst. Das Problem ist schnell behoben. Endlich geht es weiter.
Trotzdem entscheiden wir uns, schon in Lumes anzulegen, um am nächsten Morgen direkt bis nach Le Chesne zu fahren. Die „Halte“ von Lumes ist eine einfache Steganlage für 6 – 8 Boote. Wasser ist kostenlos. Es gibt keinen Strom. Der Platz liegt sehr ruhig. Bis zum Ort sind es 500m. Die nahe Bahnstrecke stört wenig. Sie ist wenig befahren.

Wir starten kurz nach 8 Uhr am nächsten Morgen. Bis zur Schleuse Dom-le-Mesnil sind es 7 km. Wir sind sicherlich die ersten, die schon unterwegs sind, das Wasser ist noch glatt wie ein Spiegel, der Frühnebel verzieht sich langsam.
Insgesamt 8 Schleusen und einen kurzen Tunnel müssen wir bis Le Chesne nehmen. Der Weg führt uns durch eine liebliche Agrar-und Waldlandschaft.
Es lohnt sich scheinbar auch, die Maas und den Ardennen-Kanal „von oben“ anzuschauen.

Bei bestem Wetter und ohne Probleme beim Schleusen kommen wir um 14h in Le Chesne an. Auch wenn uns die Anlegestelle in La Cassine besser gefällt, fahren wir bis nach Le Chesne. So sind es nur noch 30′ bis zur Schleusentreppe.
Die öffentliche Anlegestelle liegt im Ortszentrum. Wasser und Strom sind kostenlos. Allerdings hat auch hier der Vandalismus dazu geführt, dass ein Strom-Wasser-Anschluss-Punkt unbenutzbar ist.

Ein „Dauerparker“ liegt vor uns. Heute stört er nicht. Es gibt hier nur Platz für 4 Boote. Es ist die die letzte Anlegestelle vor der Schleusen-Treppe des Ardennen-Kanals. Im Ort findet man einen Bäcker und einen kleinen Supermarkt. Direkt am Kanal, neben der Kirche, befindet sich das Hôtel-Restaurant „La Charrue d’Or“ (links auf dem Bild). Ein Schild aus der Zeit „vor dem Euro“ am Kai weist darauf hin: „Menus de 50Frs à 140Frs„. Wer lokale und traditionnelle französische Küche mag, sollte sich ein Abendessen dort nicht entgehen lassen.
Markttag ist hier übrigens Dienstag nachmittags.
40km / 8 Schleusen / 6h
Hallo Siggi, endlich los! Tip: die Saint-Didier Kirche in Asfeld ist een Must! Nimm dein Leica mit!
Grüß Guy
https://fr.m.wikipedia.org/wiki/Église_Saint-Didier_d%27Asfeld