Für eine Woche haben wir einen festen Liegeplatz in Naarden gebucht. Wir haben Besuch.

Von Naarden aus unternehmen wir kleine Tagesfahrten auf die Randmeren. So machen wir einen Abstecher nach Huizen zum „Lunch“. Das Restaurant liegt direkt an der Kade des Passantenhafens.

Obwohl es auf Ende August zugeht, ist auf den Randmeren noch sehr viel los. Vor allem am Wochenende. Auch im Hafen ist Einiges in Bewegung, auch Jetskis drehen jetzt ihre Runden. Im Gegensatz zu Passantenhäfen bleibt es hier während der Woche allerdings eher ruhig. Der Rummel konzentriert sich aufs Wochenende. Die Nähe zu Amsterdam spielt dabei wohl auch eine Rolle.
Ein Besuch der ehemaligen Festungstadt Naarden steht auf dem Besuchsprogramm. Ein Rundweg führt uns um die ganze Stadt und gibt so einen guten Eindruck der Anlage. Die heute noch bestehenden Festungsanlagen stammen aus dem 17. Jahrhundert.

Nach 7 Tagen brechen wir nach Muiden auf. Zunächst bleiben wir in der Fahrrinne. Vor der Fahrt haben wir uns über die Lage der Wasserpflanzen informiert. Seit 2019 hat der Befall stark zugenommen. Damals war vor allem die Küstenregion um die Stadt Hoorn stark betroffen. Um sich ein genaueres Bild zu machen, ist die Application waterplanten.nu sehr hilfreich.

Allerdings stehen uns 2 Dinge im Weg, die uns von der empfohlenen Route abkommen lassen:
- Vor Muiden läuft eine Segelregatta mit historischen Segelschiffen. Dies erschwert das Einhalten einer geraden Linie
- Ein Fischerboot hat grossflächig Netze ausgelegt. Wir wollen das Risiko nicht eingehen, durch die Fangzone zu fahren.
Sobald wir uns von der vorgesehenen Route entfernen, geraten wir in ein stark mit Wasserpflanzen befallenes Gebiet. Die Geschwindigkeit des Bootes nimmt schnell ab, die Schraube vibriert stark. Den Rest kennt jeder der schon mal in den letzten Jahren auf französischen Kanälen oder auf dem nördlichen Markermeer unterwegs war.
Bevor wir Muiden erreichen, versuchen wir mehrmals die Schraube von den Wasserpflanzen zu befreien. Im Hafenkanal gelingt es uns, die restlichen, um die Welle festgefahrenen, Äste und Zweige zu lösen. Wir wählen den Jachthaven Stichting Muiden.

Wegen der Regatta gibt es kaum freie Plätze bei der „Kon. Ned. Zeil & Roeivereniging„. Mit beiden Häfen haben wir in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht.
Nachdem uns unser Besuch verlassen hat, starten wir am nächsten Tag um 8h30 in Richtung Amsterdam. Zunächst vorbei an den alten Segelschiffen der Regatta, die noch im Hafen liegen.

Es ist Sonntagmorgen. Die Regatta ist zu Ende. Die Fischernetze wurden in der Zwischenzeit eingezogen. Somit können wir die empfohlene Route einschlagen.

Zunächst bleiben wir im Hafenkanal bis zur roten Boje M2. Dann biegen wir nach Osten ab in Richtung der Fahrrinne zu den Randmeren. Mit dem Fernglas suchen wir am Horizont die Bojen dieses Fahrwassers. Da die Sonne am Morgen noch sehr tief am Himmel steht, brauchen wir etwas Zeit bis wir die Bojen orten können. Hilfreich erweist sich hier wieder einmal der „Plotter“. Er hilft uns vor allem auf offenem Wasser und bei unübersichtlichen Situationen.
Die Route ist zunächst nicht betonnt und führt durch recht tiefes Fahrwasser. Da inzwischen keine Fischernetze in Sicht sind und kein Fischerboot hier kreuzt, ist diese Route recht sicher und wie sich herausstellt, frei von Wasserpflanzen. Zwischen den Bojen IJM14 und IJM16 biegen wir nach Backbord ab und folgen der Fahrrinne. Inzwischen hat der Wind aus Süd-Westen kräftig aufgefrischt . Die Wellen kommen jetzt von der Seite, was das Boot etwas zum Rollen bringt. Inzwischen sehen wir solche Umstände gelassener. Was nicht bedeuten soll, dass man auf offenem Wasser diese Gegebenheiten auf die leichte Schulter nehmen sollte. Nach einer Stunde erreichen wir die Fahrrinne Amsterdam <> Lelystad. Jetzt kommen die Wellen von vorne, was die Fahrt ruhiger werden lässt.
Kurz nach 10h erreichen wir die Orange Schleusen.

Sportboote werden in der „Nord“-Schleuse geschleust. Als wir die Kammer erreichen, fahren gerade eine beachtliche Anzahl von Segelschiffen heraus in Richtung Markermeer. Bis zum Siwhafven brauchen wir noch eine Stunde. Da wir nicht angerufen haben, (was zu empfehlen ist!) kommt uns der Hafenmeister entgegengelaufen, um uns einen „passenden“ Platz zuzuweisen. Wie immer ist viel Bewegung im Hafen. Was uns diesmal überrascht ist die deutliche Überzahl der Segelyachten. Die ankommenden Motorboote sind meistens gechartert. Zum Thema „Chartern“ noch eine kurze Bemerkung: Es ist völlig unverständlich, dass die Chartergesellschaften ihren Kunden nicht ein Minimum an Einweisung zu geben scheinen. Der Umgang mit den Festmachern, den Leinen und Klampen, steht wohl eindeutig nicht auf dem Programm.