2018 #20 Unterwegs auf der Somme

Die Somme erreicht man über den Canal du Nord, welcher nicht sehr einladend ist.  Der Weg dorthin lohnt sich allemal, denn die Somme ist eine Reise wert.

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Anders als die meisten befahrbaren Flüsse und Kanäle in Frankreich wird die Somme nicht von VNF verwaltet, sondern untersteht dem Département. Ein Beispiel französischer „Décentralisation“.

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Seit 2002 ist nur noch die „Somme Aval“, vom Canal du Nord bis nach Saint Valéry befahrbar. Die Somme ist kanalisiert.  Am Anfang überwiegt die Kanalstrecke bis Corbie, ab dort fährt man vor allem im Flußbett. Abgesehen von einigen geraden Kanalstrecken ist der Fluß sehr kurvenreich und schlängelt sich meist gemütlich auf 120km bis zum Meer. Überraschend stark kann auch die Strömung sein, vor allem vor und nach den Schleusen, in der Nähe der Wehre.  An manchen Stellen sind es bis zu 3km/h. Man sollte sich vor den Querströmungen in Acht nehmen.

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Hier findet man in der Form ungewöhnliche Schleusen. Sie bestehen aus zwei hintereinander liegenden Kammern. Das Schleusen erfolgt meist in zwei Etappen. Dies ist notwendig, da ein ausreichender Tiefgang nicht immer zur Verfügung steht. Durch das Doppelschleusen entsprechen sie den Anforderungen des Freycinet-Gabarit in Bezug auf die zulässige Tiefe.

Alle Schleusen und beweglichen Brücken werden vom Personal des Departements der Somme nach telefonischer Absprache bedient.

 

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Anne-Laure

Das Bedienungspersonal ist äußerst freundlich und hilfsbereit. Das Schleusen erfolgt zügig während der Bedienungszeiten (9h – 12h30 und 13h30 – 18h). Überraschenderweise  besitzen die Schleusen keine Signalisierung.

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Die Wassertiefe der Somme kann sehr unterschiedlich sein, sie schwankt zwischen 1,20m bis zu 5m. Je nach Tiefgang des Bootes kann es also knapp werden. Zwischen Abbeville und Saint Valéry, im Canal Maritime, kann es zusätzlich zu Wasserstandsschwankungen wegen des bis Abbeville zu spürenden Tiedenhubs kommen.

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Auf der Somme findet man nur noch Freizeitschiffer. Charterboote sind sehr selten. Allerdings trifft man häufig auf größere 20m Privatboote im Penichestyle, die  fast alle unter britischer Flagge fahren.

Auf der Strecke zwischen Friese und Cappy ist der Kanal zur Zeit stark von Wasserpflanzen befallen. Die Motorkühlung sollte überwacht werden. Wir reinigen hier den Wasserfilter mehrmals.

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Auf diesem Teilstück muß auch die Schraube öfter von Pflanzen und Algen befreit werden.

Bemühungen sind im Gange, um das Flussbett zu säubern.

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Abgesehen von Cappy, gibt es an der Somme keine Häfen mit den üblichen Serviceeinrichtungen.  Drei unterschiedliche Typen von Anlegestellen wechseln sich auf der gesamten Strecke ab. Wir haben an folgenden Plätzen festgemacht.

  1. Einfacher Steg oder Kai (Petit Port)
  2. Steg oder Kai mit Strom und Wasser für 2€ / 4h (Corbie, Long, Saint Valéry, Pont Rémy, Picquigny)
  3. Steg oder Kai mit Strom und Wasser für 2€ / 4h und eine Abwasserpumpe (Cappy, Amiens, Abbeville)

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Die Anlegestelle in Cappy besitzt außerdem eine Tankstelle, ein Überbleibsel der ehemaligen Charterboot-Vermietung.

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Die Liegezeit ist an einigen „beliebten“ Plätzen wie Amiens und Saint Valéry auf 3 Tage oder 72 Stunden beschränkt. In Saint Valéry wird dies auch überwacht.

Wir haben übernachtet auf

  • Talfahrt: Cappy > Orbie > Amiens > Long > Saint Valéry (3 Tage)
  • Bergfahrt: Petit Port > Pont Rémy > Long > Picquigny > Amiens > Corbie > Cappy.

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