Amsterdam und seine direkte Umgebung bieten etwas für jeden Geschmack. Ob man einfach durch die Stadt bummelt, mit dem Boot durch die Grachten fährt, ein Museum besucht oder vom reichhaltigen Musik, Theater oder Tanzangebot profitiert.
Diesmal besuchen wir das Rijksmuseum und das Scheepvaartmuseum. Es empfiehlt sich, die Museen früh am Tag aufzusuchen, am besten wenn die Sonne scheint. Dann hält der Besucherandrang sich noch in Maßen. Nach unseren Besuchen in Delft (Vermeer), Leiden (Rembrandt) und Haarlem (Hals) konzentrieren wir uns im Rijksmuseum auf die Werke der holländischen Maler des „Goldenen Jahrhunderts“. Auch ein Abstecher in die Bibliothek lohnt sich. Es gibt viel zu sehen. Unser nächster Besuch gilt dem 20. Jahrhundert und der Neuzeit.
Auch die Umgebung Amsterdams hat einiges zu bieten. Von der Vecht haben wir schon an anderer Stelle berichtet. Dieses Mal fahren wir mit dem Boot nach Alkmaar. Die Reise dauert 4-5 Stunden, je nach Wartezeit an Eisenbahnbrücken und der Wilhelmina-Schleuse. Der Weg führt zunächst über die Zaan durch eine sehr industrielle Gegend, vorbei an den Kakao-Verarbeitungsunternehmen (Amsterdam ist der grösste europäische Kakao-Hafen). Dann wird die Landschaft abwechslungsreicher und interessant. Auf dem Weg befindet sich ein Freilichtmuseum. Dort gibt es auch einen Festmacher, allerdings ist nur Platz für ein Boot. Claude Monet hat hier die holländische Polderlandschaft verewigt.
Die Reise führt uns weiter über das Alkmaarer Meer. In der Stadt angekommen machen wir an der „Bierkade“ fest. Eigentlich handelt es sich nur um den Meldesteiger. Aber da wir nur eine Nacht bleiben, und Mitte September weniger Boote hierher kommen, können wir dort liegen bleiben. Der eigentliche Passantenhafen befindet sich an der Gracht hinter einer Hebebrücke, die vom Hafenamt auf Anfrage bedient wird. Duschen und Toiletten sind in einem nahegelegen Wohnhaus untergebracht.
Alkmaar ist vor allem wegen ihres Käsemarkts bekannt. Die Stadt ist grösser als erwartet. So entschliessen wir uns, sie mit dem Fahrrad zu erkunden. Die Hafenmeisterin gibt uns dafür einen Stadtplan. Für uns entpuppt sie sich als moderne Einkaufsstadt im historischen holländischem Stil.
Wegen des anhaltenden schlechten Wetters entschliessen wir uns, unseren Aufenthalt in Amsterdam zu verlängern (was uns nicht sonderlich schwer fällt :-)). Mit dem Zug fahren wir nach Amersfoort. Wir haben Glück, denn es ist Museumstag und die Türen historischer Gebäude stehen offen. Die 40 Zug-Minuten für 8,50€ sind eine gute Investition!