Zum Abschluss unserer Bootsreisen in den Niederlanden waren wir schon 2017 und 2019 zu Besuch in Amsterdam.
So ist es auch dieses Mal.
Von der Buiten-IJ kommend, haben wir die Oranje-Schleusen hinter uns gelassen. Wir fahren den Sixhaven an, in der Hoffnung dort einen Platz zu finden. Es ist immer noch Hochsaison und der Hafen erfreut sich noch seiner grossen Beliebtheit.
Amsterdam bietet dem Bootsfahrer einige Möglichkeiten. An Häfen fehlt es nicht. Wir bevorzugen den Sixhaven. Wir waren auch schon mehrmals in der Marina Amsterdam in der Nähe der NDSM Pier – Fähre. Auch wenn die Marina Amsterdam mit seinem Restaurant „Loetje Amsterdam aan ‚t IJ“ an Service mehr bietet, liegt sie doch etwas abseits. Für längere Aufenthalte ist dieser Hafen sicherlich eine gute Wahl. Aber es sind gerade das ständige Kommen und Gehen, sowie die Ambiente des Sixhaven, die uns immer wieder dorthin zieht. Im Gegensatz zur Marina Amsterdam, ist der Sixhaven vor allem ein Passantenhafen.
Als wir dort einlaufen, werden wir zunächst vom Hafenmeister darauf hingewiesen, dass „es besser gewesen wäre, wenn wir kurz vor der Ankunf angerufen hätten,…wie es auf dem Schild an der Hafeneinfahrt steht,…„. Trotzdem reagiert er sehr freundlich.
Nach kurzer Überlegung weist er uns einen ruhigen Platz am C-Steg zu. Da wir etwa 10 Tage dort verweilen werden, sind wir mit seiner Wahl voll zufrieden. Am Steg liegen vor allem Segelschiffe mit ~ 11m Länge und 4m Breite.
Einiges hat sich geändert seit unserem letzten Aufenthalt 2019.

Der Bezahlautomat und die Service-Karte wurden durch die App. i-Marina ersetzt. An jedem Liegeplatz befindet sich am Steg ein QR-Code zum Abscannen. Damit ist die Reservierung und Bezahlung schnell erledigt. Wem dies zu modern ist, der kann im Hafenkantoor immer noch mit Kredit – oder Bankkarte bezahlen. Im Preis ist der Liegeplatz, Wasser, Strom und die Benutzung des Sanitärbereichs enthalten. HINWEIS: Der Strom ist auf 1300 W begrenzt, was für manche Schiffe ein Problem sein kann (z.B. Backofen, Waschmaschine, Induktionskochplatten,…).
Auch der Wäschetrockner und die Waschmaschine werden jetzt über eine spezielle App. appWash (von Miele) gesteuert.
Was uns dieses Jahr besonders auffällt , ist die grosse Anzahl an Segelbooten. Ob es an der Jahreszeit liegt? Schätzungsweise 80% der Besucher sind Segler, darunter auch viele gecharterte Schiffe. Neben einigen deutschen und niederländischen Booten, überrascht der grosse Anteil nordischer Flaggen: Finnland, Schweden, Norwegen, Dänemark,…
Wir unternehmen ein paar Ausflüge in die Stadt. Oder sollte man sagen „an der Stadt vorbei“!. Die Hauptachsen der Stadt, ausgehend vom Zentralbahnhof, ersticken regelrecht vor Touristen. Die Anziehungskraft scheint während der Nach-Corona-Zeit noch grösser geworden zu sein. Nur wenige Orte in der Innenstadt entkommen dem Trubel auf den Strassen und Kanälen.
Dazu zählen ein paar Museen, die nicht unbedingt auf den „normierten Besucherprogrammen“ stehen, wie das Tropenmuseum und das Architektur-Museum „Het Ship„, die wir dieses Mal aufsuchen. Der Name „Das Schiff“ lässt nicht direkt erkennen, dass es sich hier um Architektur der „Amsterdamer Schule“ handelt“. Erst beim Besuch wird der Zusammenhang deutlich.

Dem Tropenmuseum haben wir zum ersten Mal 2019 einen Besuch abgestattet. Da dort immer wieder interessante Wanderausstellungen zu sehen sind, lohnt es dort vorbeizuschauen. Zur Zeit beherbergt es beispielsweise unter anderem eine Ausstellung über die Skaverei und eine Serie von Fotos, die den World Press Award erhalten haben.

Das wechselhafte Wetter hält uns nicht von einer kleinen Radtour nach Durgerdam, einem kleinen ruhigen Vorort, ab. Denn nicht nur die Kanäle der Stadt sind sehenswert! Nur ein paar Kilometer vom Sixhaven entfernt, im Osten an der Buiten-IJ gelegen, erinnert das Strassendorf mit seinen kleinen ehemaligen Fischerhäuschen an eine längst vergangene Zeit. Die Leute, die hier wohnen, bevorzugen sichtlich eine ländliche Atmosphäre, weit ab vom Lärm der Stadt. Die vielen Wäscheleinen setzen ein bewusstes Signal!



Direkt am Damm liegt auch der kleine Club-Hafen. Wohl eine nette Adresse, wenn man vom Markermeer kommend zur Stadt will.
Zum Abschluss unseres Aufenthalts noch ein paar Bilder, die vom ständigen Treiben zeugen.









Mit diesen Eindrücken verlassen wir die Stadt am 9. September und brechen auf in Richtung Winterlager. Da wir dieses Jahr die Saison früher beenden wollen, wählen wir einen recht schnellen, dafür allerdings anstrengenden Weg über den sehr befahrenen Amsterdam-Rijn-Kanal. Dort begegnen uns nicht nur Frachter und einige schnelle Sportboote sondern auch Mietboote. Zwei davon haben sichtlich Probleme, da sie von Rijkswaterstaat abgeschleppt und in Sicherheit gebracht werden müssen. Der Weg führt uns weiter über den Merwedekanal, den Waal, die Afgedamde Maas und die Maas.
Ursprünglich hatten wir 8 – 10 Tage für die Rückreise eingeplant. Diesmal soll es schneller sein. Wir verlängern unsere Tagesetappen um 2 – 3 Stunden. Nach 5 Tage sind wir wieder in Maasbracht.
Was wir im nächsten Jahr unternehmen werden, ist noch offen. Natürlich haben wir während der Rückfahrt schon Pläne geschmiedet. Aber das ist Zukunftsmusik. Jetzt heisst es, unsere Reise nach Hong-Kong vorzubreiten! 3 Jahre sind es her, dass wir unsere Famile dort zum letzten Mal gesehen haben.
Zusammenfassung:
- Amsterdam > Vianen : 53km, 7,1 Mstd.
- Vianen > Heusden : 43 km, 5,4 Mstd.
- Heusden > Linden : 64 km , 7,4 Mstd.
- Lingen > Venlo : 58 km, 6,4 Mstd.
- Venlo > Maasbracht :46 km, 6 Mstd.