Wir haben uns entschlossen, von Wageningen direkt bis nach Doesburg zu fahren. Somit lassen wir Arnheim „links liegen“.

2 km nach Arnheim biegen wir in die IJssel ein. Sofort erfasst uns die recht starke Strömung. Sie liegt hier bei etwa 5 km/h. Dies is etwas weniger als 2017 als wir über den Waal die IJssel erreichten. Damals waren es 7km/h.
Der Berufsverkehr nimmt gegenüber dem ruhigen Niederrhein jetzt stark zu. Auf der kurvenreichen Strecke ist Vorsicht geboten. Häufig kommt es zu „Blue Bording“. Die Berufsschiffer zeigen dazu auf der Steuerbordseite eine blaue quadratische Tafel. Dann heisst es auf der Steuerbordseite kreuzen (man kann es auch Linksverkehr nennen).
Von der Einfahrt in die IJssel bis Doesburg brauchen wir 1h30 bei etwa 14 – 15km/h. Um 12h30 machen wir im recht grossen Passantenhafen (ehemaliger Torfhafen) fest.

Alle Serviceleistungen werden mit der verbreiteten „Service – Karte“ erledigt. Wer sie noch nicht besitzt, kann sie hier am Automaten für 5€50 erstehen.
Die einstige Hansestadt lädt, wie auch viele Städte an der IJssel zu einem Rundgang durch die gemütlichen Strässchen ein.

So entdecken wir auf unserem Spaziergang das „Senfmuseum“. Wir stossen vorwitzig die Tür auf und ein freundliches „Goedemiddag“ überzeugt uns, einzutreten. Wir lernen einiges über die Senfherstellung im allgemeinen und den Doesburger Senf im besonderen. Zu unserer Überraschung erfahren wir, dass es nicht nur ein Museum ist, sondern, dass hier weiterhin noch Senf und Essig hergestellt und vertrieben werden.




Am nächsten Tag geht es weiter zum etwa 30km entfernten Deventer. Bei der Fahrt fällt uns auf, dass es von Zeit zu Zeit erneut zu leichten Drehzahlschwankungen kommt. Da wir nach der Reparatur weiterhin zuversichtlich sind, gehen wir davon aus, dass es sich um Lastschwankungen handelt, hervorgerufen durch die Wirbel im Wasser an den vielen Bunen. Dies sollte sich als eine grobe Fehleinschätzung herausstellen!!! Dazu später mehr.

Der Hafen liegt flussabwärts etwas 10 Fahrradminuten vom Stadtzentrum entfernt. Anders als Arnheim haben die Städte an der IJSsel weniger unter dem Krieg gelitten und wurden kaum oder gar nicht zerstört. Umso mehr sticht der Neubau des Rathauses ins Auge.

2500 in Aluminium gegossene Fingerabdrücke der Bürger der Stadt zieren die Fassade.
Die Stadt verdient einen längeren Aufenthalt. Für die nächsten 8 Tage ist Kirmes angesagt. Nicht unbedingt unsere bevorzugte Freizeitbeschäftigung! Alle schönen Plätze der Stadt sind in eine grosse Partymeile verwandelt. Also weiter in Richtung Zwolle.

Kurz nach 8 starten wir den Motor, mit Schwierigkeit startet der Motor „stotternd“ beim ersten Versuch. Die Drehzahl stabilisiert sich im Leerlauf. Nicht ganz überzeugt warten wir noch etwas ab, bevor wir auf die IJssel rausfahren. Nach nur 800 m verliert die Maschine plötzlich komplett die Schubkraft. Die Drehzahl lässt sich nicht mehr stabilisieren. Wiederholtes Gasgeben bringt die Maschine kurzzeitig wieder auf Touren. Wir entscheiden uns umzukehren. Die Strömung erschwert zusätzlich das Vorwärtskommen…. Nach langen 6 – 8 Minuten erreichen wir erleichtert die Hafeneinfahrt.
Mehr dazu in Kürze!
Zusammenfassung: 70 km / 8 Motorstunden
- Wageningen > Doesburg : 8h00 – 12h30
- Doesburg > Deventer : 8h00 – 11h30
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