Wir haben uns zwei Tage für die Rhein-Waal-Strecke bis zur Maas vorgenommen. Eine erste Etappe von Wesel bis nach Lobith, und am nächsten Tag bis nach Linden an der Maas. Es ist richtig, dass man den Weg auch an einem Tag bewältigen kann. Es liegen ja nur 45 Kilometer und eine Schleuse vor uns. Selbst für unser „Motörchen“ soll das kein Hindernis ein. Zumal wir mit der Strömung zu Tag unterwegs sind.
So machen wir es vom Verkehr und Wetter abhängig.
Vor der Abfahr machen wir unser Boot „hochseetauglich„: alles Bewegliche verstaut, der Tisch, Schubladen und Türen verriegelt, Fenster verschlossen, Schwimmwesten angelegt.
Obwohl Wochenende ist, bekommen wir sehr schnell einen drückenden Berufsverkehr in beide Richtungen zu spüren. Bei 5km/h Strömung weht uns ausserdem eine leichte Brise von 4 bft entgegen, die das Wasser noch zusätzlich aufwühlt.
Mit dem Fernglas und AIS überwachen wir den Verkehr. Worauf wir besonders achten, sind die Monsterschubschiffe VEERHAVEN, HERKULES und VEERLE. Seit 2018 wird in Deutschland keine Kohle mehr gefördert. Da aber weiterhin Kohle und Eisenerz für die Stahlerzeugung gebraucht wird, kommt die Kohle jetzt aus Übersee via Rotterdam und den Rhein ins Ruhrgebiet. Diese Riesen, die 24h/7 unterwegs sind, drücken bis zu 9 Frachtkähne, jeder 110x11m. Dabei entwickeln die 3 Motoren mit 5800 PS enorme Heckwellen (NB: auf Google findet man genügend Bilder zu dem Thema).
Ingesamt werden uns 5 dieser Monster mit dem „Drachenschwanz“ begegnen. Mehrmals haben wir Glück. Der starke Berufsverkehr führt dazu, dass uns überholende Frachter bei der Begegnung wie ein Schutzschild wirken.
Die Monsterwellen werden klein gehackt.


Da Glück aber nicht grenzenlos ist und statistisch gesehen nicht immer 2 oder mehr Frachter sich kreuzen, wenn gerade ein Drachen in der Nähe ist, kommt es zu der unvermeidlichen Begegnung. Um es kurz zu fassen, selbst das IJsselmeer bei schlechtem Wetter hat uns nicht so zugesetzt. Minutenlang kämpfen wir mit 2m hohen Wellen. Trotz allem können wir froh sein, dass uns das Schubschiff entgegenkommt. Der Wellenschlag kommt quer zum Bug. Auch wenn das Schiff mit dem Bug im Wasser mehrmals verschwindet, können wir die Richtung halten und somit das gefährliche Rollen vermeiden. (NB: von dieser Szene gibt es aus verständlichen Gründen keine Bilder).
Nach diesem Erlebnis steht fest, wir machen Etappe in Lobith.

Leicht gestresst begeben wir uns am nächsten Tag auf den Weg zur Maas. Um es vorwegzunehmen, die Fahrt verläuft sehr ruhig. Auch an diesem Tag sind wir auf der Lauer. Ein VEERLE nähert sich langsam. Auch er zu Tal unterwegs. Wir haben Glück. Von weitem schon sieht man die 9 Lastkähne. Sie sind leer. Auf Talfahrt wird wegen der geringeren Schubkraft eine weitaus kleinere Welle erzeugt.

Nach etwas weniger als 2 Stunden tauchen die Brücken von Nijmegen auf.
In Nijmegen gibt es zwar eine Anlegemöglichkeiten am linken Ufer nahe der Brücke, jedoch nur einen Kai ohne Service. So entscheiden wir uns, bis nach Linden zu fahren und die Stadt von dort aus zu besuchen.
Auf UKW Kanal 4 informieren wir den Verkehrsposten, dass wir zur Maas wollen. Frei Fahrt. Noch eine Schleuse, dann sind wir auf der Maas.
Wie gewohnt fahren wir zum Clubhafen WSV de Kraaijenbergse Plassen unweit der Stadt Cuijk.
Am nächsten Tag fahren wir mit den Rädern zur Zugstation „Mook-Molenhoek“. Von dort erreicht man Nijmegen in 10′.
In Hannover entdeckten wir die „Rote Linie“. Ein Wegweiser auf dem Boden, der durch die Stadt an den Sehenswürdigkeiten vorbeiführt.
Hier treffen wir auf die „Grüne Linie“. Sie zeigt uns den Weg durch die Stadt. Der Weg ist abwechslungsreich und bietet interessante Perspektiven der sehenswerten Stadt.






Liebe Vagabonden
Wir haben uns kurz auf dem Steg bei Van der Laan getroffen. Ihr habt uns in Aussicht gestellt, Links für den Zustand der Wasserwege in Frankreich schicken zu können. Da wir immer noch hoffen im Frühjahr Richtung Süden zu fahren, sind wir dankbar für alle zusätzlichen Informationen. Danke für die Unterstützung.
Annemarie und Mario
Guten Tag
Ja es war schön Euch kennenzulernen. Hier ein paar Infos:
1./ Das „Bulletin d’information hebdomadaire
de situation du réseau“ kann man anfordern an dieser email Adresse : maintenance-exploitation@vnf.fr
2./ Zur Planung ist dieser Link wichtig. Er zeigt die geplanten Sperrungen an: https://geo.vnf.fr/chomage/index.html
3./ Hier findet man die „aktuellen“ Infos zur Situation. Am besten abonnieren : https://www.vnf.fr/vnf/services/avisbat/
4./ Hier findet man eine Synthèse des gesamten Wasserstrassennetzes, das von VNF verwaltet wird : https://www.vnf.fr/vnf/services/situation-du-reseau/
5./ Empfehlenswert ist auch die Handy App NAVI
Ich hoffe, dass diese ersten Infos hilfreich sind. Beste Grüsse
Christine & Siggi // VAGABOND crew
Geschätzte Christine und Siggi
Besten Dank. Die Information werde ich gerne nutzen bei der Planung der Reisen im Jahr 2025.
Freundliche Grüsse
Mario Schönenberger
Steigstrasse 11a
CH 5426 Lengnau
Schweiz
Mob: +4176 488 2124