Wir verlassen den Hafen Arsenal nach 4 Wochen Aufenthalt. Noch am Vorabend kommen Guy und Marlène zu uns, die fast jedes Jahr im Sommer mit ihrer Dutch Sturdy 32 nach Paris fahren. Häufig konsultieren wir ihren Blog, wenn wir unterwegs sind oder eine neue Reise vorbereiten. Aber dieses Mal können wir mit ihnen unser nächstes Ziel, die Somme und den flämischen Teil Belgiens, direkt besprechen.
Am nächsten Morgen rufen wir kurz nach 8 Uhr die Capitainerie an, um die Schleusenbedienung gegen 8h30 zu bestellen.
Wir schleusen zusammen mit einem Boot, welches uns durch Paris begleitet.
Aus Vorsicht legen wir noch den Mast, auch wenn bei normalem Wasserstand eine Durchfahrt mit stehendem Mast möglich ist.
Der Verkehr auf der Seine im Bereich von Notre Dame und dem Hôtel de Ville (Rathaus) ist im Wechselbetrieb organisiert. Als wir um 8h40 an der Ampel ankommen, ist die Durchfahrt schon freigegeben. Es bleibt wenig Zeit, um den schönen Blick auf Notre Dame zu genießen.
Kaum sind wir aus der Einbahnstrecke herausgefahren, wartet schon ein Handelsschiff auf die Freischaltung der Bergstrecke.
Die Strecke von Paris nach Cergy an der Oise ist rund 80 km lang. Wir sehen für die Reise 2 Tage vor und übernachten an der „Halte de Rueil sur Seine. Dieser Platz liegt sehr günstig. Die Pariser S-Bahn RER A ist ganz in der Nähe und direkt am Platz gibt es einige Restaurants und in der Nähe findet man einige Einkaufsmöglichkeiten.
Als wir ankommen, liegen dort schon 2 belgische Schiffe und ein „Dauerparker“. Der Steg liegt im „Bras de Marly“ vor der Schleuse von Bougival. Diese ist allerdings bis 2019 außer Betrieb. Es gibt sehr wenige Übernachtungsmöglichkeiten auf dieser Strecke.
Am nächsten Morgen fahren wir die Seine wieder eine halbe Stunde flußaufwärts, um in den anderen Flußarm zu gelangen.
Nach einer Stunde erreichen wir die Schleuse Chatou. Die Seine schlängelt sich in großen Schleifen im Westen von Paris abwärts. Die beiden Schleusen von Bougival und Chatou liegen nur einige hundert Meter auseinander, auf der Seine fahrend sind es allerdings 10km.
Bei bestem Wetter und recht geringer Strömung fahren wir an Conflans St. Honorine vorbei. Die Stadt ist berühmt wegen der großen Anzahl der dort liegenden Berufsschiffe. Viele Berufsschiffer kommen hierher, um ihre Rente auf dem Wasser zu verbringen.
Hier in Conflans („Zusammenfluss„) mündet die Oise in die Seine. Von dort sind es nur noch ein paar Kilometer bis zum Hafen von Cergy.
In Cergy bleiben wir 2 Tage. Wir haben übersehen, dass die Schleusen am 14.Juli, dem französischen Nationalfeiertag, nicht bedient werden. Vor 4 Jahren waren wir hier für 6 Wochen. Zeit also alte Bekannte wieder zu treffen.