Jetzt wo wir in Ostfiesland angekommen sind, betreten wir „Neuland“. Wir kennen Norddeutschland sehr wenig. In Oldenburg waren wir noch nie. Da scheint es gut, dass wir jetzt mal eine Pause einlegen und uns die Zeit nehmen, um die Stadt Oldenburg etwas näher kennenzulernen. Auch ein kurzer Abstecher mit dem Zug nach Bremen steht auf dem Programm. Zum letzten Mal waren wir dort vor 35 Jahren,…
Zunächst aber ein paar Zeilen zum Hafen. Der „Stadthafen“ macht seinem Namen alle Ehre. Er liegt zentral in der Stadt. Alles wesentliche findet man in direkter Nähe: Bahnhof, Einkaufsmöglichkeiten, Parks und Gärten, historische Bauten…



Der Hafen wird geführt vom Oldenburger Yacht Club OYC. Der Club-Hafen liegt etwas ausserhalb der Stadt, nicht weit entfernt von der Schleuse Oldenburg. Der Stadthafen bietet „technisch“ gesehen ausser Wasser und Strom (1 €/kWh) keine speziellen Serviceleistungen. Dusche und Toiletten liegen ausserhalb in einem Wohnhaus in der Nähe. Der Hafen ist abgeschlossen und über einen Code zugänglich. Auf dem Steg gibt es einen Stellplatz für Fahrräder.
Am Steg herrscht eine sehr sympathische und freundliche Atmosphäre. Dafür sorgen nicht zuletzt, der Hafenmeister Addi und seine Frau Inge. Sie sind ein Beispiel positiver Energie: er 89, sie 86 Jahre alt. Wenn man es nicht wüsste, würde man es nicht glauben. Ein Alter in dem andere schon lange nicht mehr ans Arbeiten denken. Den Beiden scheint der Kontakt mit dem Bootsfahrern, ein wahrhaftiges Lebeselexir zu sein. So herzlich und gutgelaunt wird man selten empfangen. Beide kommen meistens nachmittags zum Stadthafen, um nach dem Rechten zu schauen und Neuankömmlinge zu begrüssen.

Die Stadt bietet einiges an Sehenswertem: der Botanischer Garten, der Schlossgarten, eine lebendige Innenstadt, die Wochenmärkte, die Sankt Lamberti-Kirche, einige Museen, das Schloss und der Prinzenpalais, der Bahnhof und vieles mehr. Für fast jeden Geschmack also etwas. Uns gefällt besonders der Schlossgarten und Botanische Garten. Die Lamberti-Kirche ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Ob sie gefällt, ist eine andere Sache.









Wir unternehmen einen Abendspaziergang entlang der Hunte zur Eisenbahnbrücke, eine Klappbrücke. Technisch gesehen ist es eine Rollklappbrücke. Sie wurde 1954 erbaut. Die erste Brücke aus dem 19. Jahrhundert wurde während des II. Weltkrieges zerstört. Eine ähnliche Brücke findet man auch in Antwerpen.



Uns machen diese Eisenbahnbrücken immer etwas Angst bei der Durchfahrt mit dem Boot. Eine gute Synchronisation zwischen Brückenbedienung und Zugverkehr sorgt dafür, dass Unfälle zum Glück selten sind.
Vor unserer Abreise und zum Abschluss der ersten Hälfte unserer diesjährigen Reise, unternehmen wir noch einen Tagesausflug mit dem Zug nach Bremen. Der Tripp ist als „Vorgeschmack“ gedacht, falls wir unsere Reise im Juli in diese Richtung fortsetzen. Das entscheiden wir dann, „zeitnah“ wenn wir es „auf dem Schirm“ haben, wie man heutzutage sagt. Da ist also noch „Handlungsbedarf„.






Jetzt ist erst mal Sommerpause. Wir melden uns in ein paar Wochen zurück.
Ah, da wär noch was!
Wir hätten noch einen paar Fragen an unsere treuen Leser:
- hat jemand Erfahrung mit der Weser bergauf? Also die Strecke von Bremen zum Mittellandkanal ?
- Wie sieht es mit der Strömung im Sommer aus ?
- Wo sind die guten Liegeplätze ?
VIELEN DANK