Es gibt viele Möglichkeiten, eine Stadt wie Berlin zu erkunden: nach der schönen Bootsrundfahrt wollen wir jetzt mehr „erfahren“ über die frühere Berliner Mauer.
Kurz nach ihrem Fall, glich das heutige Zentrum Berlins eher einer verwahrlosten „Banlieue“, die man eher von den Stadträndern kennt als vom Stadtzentrum.
Der Potsdamer Platz war 1945 ein Ruinenfeld, zwischen 1961 und 1989 dann Teil des sogenannten „Todesstreifens“ der Berliner Mauer.
20 Jahre später erkennt man den Platz nicht wieder! Moderne Hochhäuser umgeben die Eingänge des modernen S-Bahnhofes.


Ausgestellte Fotos erinnern dort an dessen Zustand zur Zeit der Mauer.
Jetzt zurück zur Mauer. Man braucht nicht lange zu suchen, bis man ihre „Spur“ aufnehmen kann.
Gut zu erkennen sind die „Narben“ der Geschichte als „Spur“ auf dem Boden in Form einer doppelten Pflastersteinreihe, die den Weg weist.

Zur Orientierung helfen zusätzlich Schilder mit der Aufschrift „Mauerweg“ und Informationstafeln. 28 Jahre lang teilte die Mauer Berlin von Nord nach Süd auf 50km.
Unterwegs und zur Vorbereitung erweist sich eine Broschüre der Berliner Senatsverwaltung als sehr hilfreich.
Da wir zu Fuss unterwegs sind, beschränken wir uns auf einen kürzeren Abschnitt von etwa 10 km zwischen dem Brandenburger Tor [12] und der Oberbaumbrücke [17].















Läuft man den Mauerweg ab, so, stellen sich viele Fragen:
- wer entschied über den genauen Verlauf nach 1945 ? Der Weg verläuft manchmal gradlinig entlang einer Strasse, teilweise kurvig oder führt im Zick-Zack hin- und her. An bestimmten Orten, wie z.B. am Brandenburger Tor oder am Verlauf der Spree, ist eine gewisse Logik zu erkennen: Symbolik (Brandenburger Tor), Natur (Spree), Stadtbezirke.
- Wo war Ost-Berlin, Wo war West-Berlin? Diese Frage begleitet uns auf dem ganzen Weg. Sieht man mal von der geogafischen Orientierung und den markanten Punkten der Stadt ab, hilft ein Blick auf die Wohnblöcke links und rechts der Strasse. Dort wo früher die Mauer und der Todesstreifen waren, stehen heute moderne Wohnanlagen. Gegenüber sieht man die typischen Bauten der Nachkriegszeiten, die man auch aus anderen Städten im Westen kennt.
- wie sähe die Stadt heute aus, wenn die Mauer noch da wäre oder wenn es die Mauer nie gegeben hätte?
- …
Auf dem gesamten Weg gibt es Informationstafeln, die an die dramatischen Ereignisse erinnern. In der Niederkirchenstrasse führt der Weg vorbei an der permanenten Ausstellung „Topographie des Terrors, für die wir uns etwas Zeit nehmen.

Danach gehen wir zunächst wortlos weiter.
Auf unserer Reise haben wir auf einigen Banderolen und Plakaten lesen können:
„Nie wieder ist jetzt…„
Die S-Bahn S1 bringt uns wieder nach Potsdam, wo wir uns von diesem anstrengenden und interessanten Tag ausruhen.
Sehr schön! Haben wir auch so erlebt und lagen mit unserer Linea fast schon idyllisch mitten in der Stadt an der Spree am Bundesratufer, gegenüber vom Hansaviertel…perfekt für Fahrradausflüge.
Weiterhin schöne Reise, ich lese alle eure Berichte…wir sind in Hattem bei Zwolle, haben die Vecht befahren, das ist sozusagen die „Schlossallee“ von Amsterdem.