2023 #8 Oise, Seine et puis Paris

Viele Wege führen nicht nur nach Rom sondern auch nach Paris. Von Norden kommend über die Oise und dann die Seine, von Westen vom Meer kommend über die Seine, und von Osten über die Marne.

2014 und 2018 haben wir die Seine, Oise und Marne gewählt. Auch 2023 nähern wir uns auch zunächst über Oise und Seine, dann versuchen wir aber etwas Neues. Nämlich die beiden Kanäle, Canal Saint Denis und Canal Saint Martin, im Nord-Westen, die wir von der Seine aus erreichen. Aber kommen wir zunächst zurück zur l’Oise.


Die Oise ist für den Frachtverkehr ein wichtiger Fluss. Mit dem Canal du Nord , stellt er die Verbindung zwischen dem Pariser Becken und den grossen Häfen in Belgien und den Niederlanden her.

Somit trifft man hier häufiger auf Frachtkähne als auf den kleinen französischen Kanälen. Die Schleusen sind dem entsprechend dimensionniert. Alle Schleusen besitzen eine kleine und grosse Kammer. Der Hub ist recht mässig und überschreitet nie 3 m.

Die Oise erreichen wir, von der Sambre kommend, ein paar Kilometer nördlich von Compiègne. Auch die Aisne mündet hier in die Oise.

Compiègne ist eine sehenswerte Stadt. Allerdings sind hier, wie fast auf der gesamten Oise, die Anlegemöglichkeiten sehr begrenzt. Es gibt zwar einen kleinen Freizeithafen, den man aber zur Zeit nicht empfehlen kann. Geringe Wassertiefe, wenig freie Platz und kaum Wendemöglichkeiten für grössere Boote sind wenig einladend.

Compiègne Ufer der Oise

So legen wir wie üblich am linken Ufer an. Am Abend sind wir zu viert. Festmachen kann man nur an der Ufermauer, es gibt keine Poller oder Klampen . Aber bevor wir anlegen, halten wir noch am rechten Ufer bei Guerdin zum Tanken. Neben Treibstoff findet man hier so ziemlich alles, was man zum Bootsfahren brauchen kann. Die Leute sind sehr nett und hilfsbereit, kurz eine gute Adresse.

Boots-Ausstatter und Tankstelle Max Guerdin in Compiègne / rechtes Ufer der Oise

Von Compiègne nach Cergy, unsere letze Etappe auf der Oise, braucht man 2 Tage. Auf der rund 80 km langen Strecke findet man kaum brauchbare oder zu empfehlende Liegeplätze, auch wenn sich in letzter Zeit einiges tut.

Dieses Mal übernachten wir in Saint-Leu-d’Esserent (38km von Compiegne flussaufwärts). Dort gibt es eine „Halte“ für 2 – 3 Boote. Ausser Festmacher gibt es dort nichts, ausser einem „Besitzer“, der 12 € Liegegeld verlangt!!!.

Wir nutzen die Zeit und gehen in den Ort zum Essen. Dort finden wir ein nettes und gutes Hotel-Restaurant. Da wir nichts besonderes geplant haben, entscheiden wir uns für ein „Déjeuner entre amis“ mit der Crew von BALU.

Da es wenig gute Anleger gibt, kann man oft im Oberwasser der Schleusen ruhige Liegeplätze finden, z.B. an der Schleuse „Boran“. Als wird dort ankommen, ist der Kai allerdings schon voll. Arbeitschiffe sind dort geparkt. Wenn Platzvorhanden ist, und man dort übernachten will, sollte man vor ab den Schleusenwärter von seiner Absicht informieren.

Ein neuer Hafen ist in L’Isle d’Adam entstanden, die Einfahrt liegt direkt vor der Schleuse. Bis dort hin ist es aber, von Compiègne kommend zu weit, oder zu nah, wenn man von der Seine aus flussaufwärts unterwegs ist. Das gleiche gilt für einen recht langen Anleger in Pontoise.

Anleger in Pointoise

Schon vor Tagen, haben wir uns im Hafen von Cergy angemeldet. Dort findet BALU und VAGABOND nebeneinander für 3 Tage einen guten Platz. Wir kennen den Hafen und mögen ihn wegen seiner guten Ambiente und dem nahe gelegen grossen Freizeitpark. Um das Hafenbecken liegen einige Restaurants und Bars. Das stört uns aber wenig. Obwohl es tags über recht lebhaft zugeht, ist es nachts schnell ruhig.

Nach 3 Tagen brechen wir in Richtung Paris schon vor 8h auf. Auf der Seine „aval“ (d.h. oberhalb von Paris), ist die Situation vergleichbar mit der Oise.

Auf der Seine begehen wir jetzt auch grössere Passagierschiffe, die auf der Seine Richtung Rouen und Le Havre unterwegs sind.

Anleger sind rar und somit in den Sommermonaten sehr gefragt! Auf halber Strecke in Reuil-Malmaison gibt es einen gut gelegenen Steg. Er bittet Platz für maximal 4 Boote.

In nächster Nähe findet man alle wesentlichen Geschäfte und eine RER Station nach Paris. Für die Fahrt von Cergy bis hierher braucht man etwa 4 1/2 h. Es kann auch länger werden, da an der Schleuse Bougival zur Zeit nur eine Kammer bedient wird. Wir haben Glück und können mit einem Frachter und einem Passagierschiff teilen.

Wenn man über die Seine weiter nach Paris fährt (siehe 2014) sollte man von Reuil-Malmaison früh starten und am besten, nicht am Wochenende oder an Feiertagen. Dann ist auf der Seine sehr viel los. Eine grosse Anzahl von Passagierschiffen drehen dann ihre Runden im Eiltempo….

Diesmal soll es anders werden. Wir haben mit BALU vereinbart, dass wir die „Kanal-Strecke“ versuchen wollen.


Ziel in Paris ist natürlich der Hafen der Hafen Arsenal. Natürlich? Ja, Paris ist nicht Amsterdam oder Berlin. Hier gibt es nur einen Hafen in der Stadt und einen Anleger, der vom Hafen betreut wird, auf dem Canal St. Martin.

Wir starten wieder vor 8h, flussaufwärts Richtung Paris. Den Canal St. Denis erreicht man nach 2h Fahrt bei Saint Denis im Nord-Westen der Stadt. Schon am Vortag haben wir uns über Telefon (+33 1 40 35 63 21) angesagt. Die Benutzung des Kanals durch Freizeitboote ist sehr unüblich aber möglich. Die sieben Schleusen werden von einem zentralen Kontroll-Posten aus fernbedient (VHF 20).

Dazu aber mehr im nächsten Beitrag.


Zusammenfassung:

  • Compiègne > Saint-Leu-d’Esserent : 39 km, 5h, 4 Schleusen
  • Saint-Leu-d’Esserent > Cergy : 38 km, 4,5h, 3 Schleusen
  • Cergy > Rueil-Malmaison : 38 km, 4,2h, 1 Schleuse
  • Rueil-Malmaison > Saint Denis (Schleuse n° 7) : 16 km, 2 h

2 Antworten auf „2023 #8 Oise, Seine et puis Paris

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